Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Schoftim 5766

Temimut: Es braucht ungeteilte Zuwendung, um eine Torahinstitution aufzubauen

In unserer Parscha steht: „Du sollst Tamim (vollständig, aufrichtig) sein mit dem Herrn, deinem G“tt.“ [Devarim 18:13]. Raschi erklärt den Vers folgendermassen: „Wandle mit Ihm in Aufrichtigkeit (Temimut). Vertraue auf Seine Pläne, die Er mit dir hat und sorge dich nicht darum, was die Zukunft bringen wird. Vielmehr, akzeptiere mit Grossmut, was auch immer dich trifft; dann wirst du zu Ihm gehören und deinen Anteil bei Ihm bekommen.“

Wir werden somit aufgefordert, zu akzeptieren, was der Allmächtige uns schickt. Wir sollen nicht versuchen, etwas zu ändern, nachzuforschen, oder sogar danach forschen, die Ereignisse zu verstehen. Wir müssen die Dinge mit der Unschuld eines Kindes akzeptieren, das sich vertrauensvoll auf die Eltern verlässt und weiss, dass sie nur seinen eigenen Vorteil im Auge haben. So sollte unsere Haltung gegenüber dem Allmächtigen sein.

Der Passuk fährt fort: „Denn die Völker, welche dir untertan sind – sie hören auf Sterndeuter und Wahrsager; dir aber hat Haschem etwas Anderes gegeben.“ [Devarim 18:14] Die Bevölkerung Kana’ans sucht alle möglichen Geisterbeschwörer und Hexenmeister auf, um herauszufinden, was die Zukunft für sie bereithält. Das ist nicht das, was Haschem vom jüdischen Volk will. Wir sollen tamim sein – akzeptieren und nicht danach forschen, was die Zukunft bringt.

Israel wurde zugesichert, dass Propheten da sein werden, wenn es notwendig wird zu wissen, was Haschem für sie im Sinne hat. „Ihm sollst du zuhören.“ [Devarim 18:15]

Rav Mosche Feinstein erklärt, dass dies nicht bedeutet, dass Israel Propheten gleich wie die anderen Völker ihre Astrologen oder Hexenmeister aufsuchen SOLL, um in die Zukunft zu schauen und zu versuchen, ihr Schicksal oder ihre Bestimmung herauszufinden. Nein! Wir sollen den Propheten nicht einmal aufsuchen! Der Prophet erhält nur den Auftrag, die Botschaft, welche Haschem dem jüdischen Volk kundtun will, zu übermitteln. Wir haben einzig auf die Propheten zu hören, aber nicht sie auszufragen!

Unser Zugang sollte sein: Was Haschem für mich will, das möchte auch ich für mich. Ich versuche nicht zu erforschen, was die Zukunft bringt. Sei „tamim“ – bedeutet: Du sollst nicht versuchen, ausfindig zu machen und nachzuforschen. Es ist nicht unsere Sache, herauszufinden, was die Zukunft bringt.

Rav Mosche schreibt weiter, dass in den Vereinigten Staaten die Torahinstitutionen von Menschen aufgebaut wurden, auf die der Passuk „Temimim sollt ihr sein mit dem Herrn, eurem G“tt“ zutraf. Sie hätten versuchen können, herauszufinden, „Wie genau sollte man vorgehen?“ und „Wie werden wir es wohl schaffen“? bevor sie Tagesschulen, Jeschivot und andere Torah – Einrichtungen aufbauten. Wenn sie solche Fragen gestellt hätten, wären diese Einrichtungen in diesem Land nie Wirklichkeiten geworden. Jemand, der alles bis „zum Schluss“ wissen muss, bis hin zum letzten Rappen und zum letzten Punkt, wird nie ein Torahbegründer sein.

Müssen grundlegende Dinge bewältigt werden und stellen sich die Fragen: „Woher wird das Geld nur kommen“? „Wie wird es funktionieren?“ „Wie wird dies nur vom Boden abheben?“, so sollte unsere Haltung sein: „ Tamim sollt ihr sein mit dem Herrn, eurem G“tt.“

Wenn Sie Geschichten hören, wie Torah in Amerika aufgebaut wurde, dann verstehen Sie, wovon Rav Mosche sprach. Rav Ruderman besuchte einen Geschäftsmann in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts und bat ihn um $ 10`000 für die Jeschiva Ner Israel. Für heutige Verhältnisse entspräche dies einer Summe von über einer Million Dollar. „Sind Sie verrückt geworden?“

Rav Ruderman ging an der Seite von Rav Schwab in Baltimore und betrachtete ein Haus. Rav Ruderman erklärte: „So ein Gebäude kann 200 Schüler aufnehmen. Eines Tages werden wir so ein Haus für unsere Jeschiva haben!“ (Heute hat die Jeschiva Hunderte von Schülern.) Jahre später gab Rav Schwab zu, dass er damals auch dachte, Rav Rudermans Vorstellung sei verrückt. „Wie willst du das in Gang bringen? Wie kannst du eine Jeschiva mitten in der Wirtschaftsflaute eröffnen? Das ist verrückt!“

Die Wahrheit ist, dass man nicht von Sinnen sein muss – man muss nur tamim sein mit dem Herrn, seinem G“tt. Wenn das das Richtige ist, wenn es getan werden muss, dann wird es vollbracht werden. Die Logik wird sich der Realität anpassen, und nicht die Realität der Logik.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".
Rabbi Mosche Feinstein (1895 – 1986): Rosch Jeschiwa von Mesivta Tiferet Jerusalem, New York. Einer der grössten, zeitgenössischen Autoritäten der Halacha.
Rav Ja’akov Jizchak Ruderman (1901 -1987): Früherer Rosch Jeschiwa der Jeschiwa Ner Israel (in der Rav Frand lehrt) in Baltimore, USA.



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