Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Wein zu Parschat Wa'etchanan 5768

Unersetzlich

Die eindrücklichste Lektion aus der dieswöchigen Parscha ist, dass kein Mensch auf dieser Welt unentbehrlich ist. Man kann Menschen nicht ersetzen und es gibt keine zwei Menschen die einander vollständig gleichen, dennoch sind sie nicht unentbehrlich. Eine Generation geht und die nächste erscheint und irgendwie dreht sich die Erde weiter.

Es gab nie einen grösseren Propheten als Mosche. Er selbst konnte nicht ersetzt werden. Und doch war die Welt und das jüdische Volk fähig, auch nach seinem Ableben weiter zu existieren und sich durchzusetzen. Gemäss dem Talmud war Mosche, die Sonne, während Jehoschua, sein treuer Schüler und Nachfolger, nur der Mond war. Doch der Mond genügte, um das Land Israel für die Jehudim zu erobern und in Besitz zu nehmen. Er war auch fähig zu verhindern, dass jegliche Art von Götzendienst den Glauben des jüdischen Volkes beeinträchtigte.

Ich denke, dass die Symbolik des grossen Wunders von Jehoschua im Kampf gegen die Kena‘aniten im Tal Ajalon, als er den Lauf von Sonne und Mond anhielt, uns auf diese Lektion des Nicht-Unentbehrlich-Seins hinweist. Mosche und Jehoschua, die Sonne und der Mond, können angehalten werden – sie können verschwinden und nicht mehr aktiv sein, doch schliesslich müssen die Jehudim jedenfalls in der Schlacht kämpfen.

Kein Vertrauen in die Sonne oder den Mond ist gerechtfertigt. Die bittere Lektion, die uns das Leben in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit lehrt, ist dass jede Generation, jeder Mensch den Kampf um sein Leben, um seinen Geist durchstehen muss, obwohl wir uns nicht mit den früheren Generationen messen können und auch unsere Führung nur ein schwacher Abglanz der Führung früherer Generationen ist.

Jüdisches Leben nach dem Tode von Mosche war drastisch verschieden, als zu seinen Lebzeiten. Einen Führer und Propheten wie Mosche gab es nur einmal in der Geschichte der Menschheit. Doch dann wuchs eine neue Generation auf, die Mosche nicht persönlich kannte. Hätte Mosche überlebt, um diese neue Generation zu führen, dann hätte die klare und akute Gefahr bestanden, dass Mosche, der bis jetzt als ein besonderer Mensch, aber immer noch als Mensch behandelt wurde, als G’tt angesehen worden wäre.

Führungskräfte müssen ihrer Zeit und Generation entsprechen. Sie dürfen nie abstrakt oder absolut angesehen werden. Die Generation von Mosche starb in der Wüste Sinai. Jene grosse Generation unserer Vorfahren, die vor dem Sinai standen und die Torah erhalten und akzeptiert hatten, haben das Land Israel nie erreicht. Und weil sie es nie erreicht haben, konnte auch Mosche, ihr Führer nicht dort hinkommen. Das Oberhaupt ist mit der Generation, die es anführt, untrennbar verbunden.

Das ist die Essenz der Geschichte im Talmud über Choni Hame’agel. Er wachte nach einem siebzigjährigen Schlaf auf und bat darum, sterben zu dürfen, da seine Generation und seine Freunde nicht mehr lebten. Niemand ist unersetzlich und jede Generation verschwindet wieder von der Bühne. Das Oberhaupt einer Generation – egal wie gross und weise er ist - ist nicht notwendigerweise das passende Oberhaupt der nächsten Generation. ist auch die Lektion, die Mosche selber in dieser Parscha realisiert und versteht.

Dies ist in gewissem Sinne die Bedeutung der Mitteilung von Haschem, dass Mosche das Thema seines Eintritts nach Eretz Jisrael nicht länger ansprechen solle. Die Geheimnisse und Mysterien der menschlichen sozialen Existenz bleiben vor der menschlichen Sicht und unserem Verständnis verborgen.


Schabbat schalom.



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