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Raw Frand zu Parschat Beha'alotecha 5770

Eine beeindruckende Depression

Der Beginn von Parschat Beha'alotcha, welcher sich mit dem Anzünden der Menora befasst, folgt unmittelbar auf den langen Abschnitt am Ende von Parschat Nasso, welcher von den Geschenken der Nessi‘im (Stammesfürsten) für das Mischkan (Stiftzelt) handelt. Raschi erklärt den Zusammenhang: Aharon war ‘chalscha Da'ato (deprimiert), dass weder er noch sein Stamm (Lewi) in der Einweihungszeremonie des Mischkan teilnehmen durften. Deshalb sagte ihm Haschem, "Dein Teil ist grösser als ihrer – denn du (und deine Nachkommen) werden die Lampen der Menora anzünden und vorbereiten."

Wir haben schon einige Male über diese Raschi gesprochen und analysiert, wie genau das Anzünden der Menora als Trost für die Auslassung bei der Einweihung diente. Anstatt frühere Erörterungen zu wiederholen, werde ich über einen andern Punkt in Raschis Kommentar sprechen.

Raschi sagt, dass Aharon "geschwächt" oder deprimiert war, weil er und sein Stamm nicht mit den Fürsten mitmachen konnten. Aharon war deprimiert, weil er nicht an einer Mizwa teilnehmen konnte. Dies ist eine bewundernswerte Eigenschaft. Es zeigt, was ein Mensch ist, wenn man sieht, was ihn traurig macht und entmutigt. Manche Menschen sind deprimiert wegen den Aktienkursen. Manche Menschen werden deprimiert, wenn ihre Sportmannschaft verliert. Was deprimierte Aharon? Wann fühlte er sich benachteiligt? "Ich konnte nicht an einer Mizwa teilnehmen." Dies deprimierte ihn.

Wir finden ein weiteres Beispiel hierüber in unserer Parscha:  „Da waren etliche Männer unrein geworden an einem toten Menschen, dass sie nicht das Pessach-Opfer darbringen konnten an jenem Tage, da traten sie vor Mosche und Aharon hin am selben Tag. Und diese Männer sprachen zu ihm: Wir sind unrein geworden an einem toten Menschen; warum sollen wir benachteiligt werden, dass wir das Opfer dem Ewigen nicht bringen dürfen zu seiner Zeit unter den Kindern Israels?“  [Bamidbar 9:6-7]. Wir sprechen da über das Darbringen des ersten Korban Pessach in der Wüste, ein Jahr nach dem Auszug aus Ägypten. Eine Gruppe Menschen (die Träger von Josefs Sarg) war unfähig, sich zu beteiligen, da sie ‚Tame Met‘ (durch eine Leiche verunreinigt) waren. Sie protestierten vor Mosche – „Lama Nigara“ (weshalb sollen wir benachteiligt werden)?

Wieder ist es lobenswert, sich benachteiligt zu fühlen, weil man eine Mizwa nicht tun konnte, weil man das Korban Pessach nicht darbringen konnte. Wenn wir jemanden sagen hören, "Ich hatte eine benachteiligte Kindheit", so bedeutet dies normalerweise, dass er kein Velo erhalten hat; dass er nicht ins Ferienlager durfte. Normalerweise bezieht sich "benachteiligt sein" auf eine materielle Benachteiligung – ich konnte nicht in die Ferien fahren, ich konnte mir dies oder jenes nicht leisten.

Menschen, die deprimiert sind, weil sie eine Mizwa nicht tun konnten, oder die sich benachteiligt fühlen, weil sie kein Korban Pessach bringen konnten, sind sehr besondere Leute. Solche Gefühle sagen viel aus, über wer sie sind.

Dies steht im starken Widerspruch mit einer anderen Menschengruppe in dieser Parscha: "Und das Gesindel in ihrer Mitte war lüstern geworden und auch die Kinder von Israel wandten sich ab und sie weinten gemeinsam und sprachen: 'Wer wird uns Fleisch zu essen geben?  Wir erinnern uns an die Fische, die wir kostenlos in Ägypten assen und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Nun aber ist unsere Seele matt; denn unsere Augen sehen nichts als das Man." [Bamidbar 11:4-6]. Weshalb weinten sie? Sie fühlten sich benachteiligt, weil sie kein Fleisch hatten!

Dies sind zwei Extreme. Aharon ist deprimiert, weil er kein Korban bringen kann. Die Träger von Josefs Sarg fühlen sich benachteiligt, weil sie kein Korban Pessach bringen können. Und dann das andere Extrem: "Wer wird uns Fleisch zu essen geben?" An dem, was einen deprimiert, kann man einen Menschen messen.



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