Raw Frand zu Parschat Beha'alotecha 5764
Die besondere Heiligkeit von Jericho
Mosche richtete folgende Bitte an Jithro: "Bitte verlasse uns nicht! Du weißt ja, wo wir in der Wüste lagern können und kannst uns als Wegweiser dienen. Wenn du mit uns gehst, so wollen wir dir Gutes erweisen, genau so wie uns der Ewige Gutes erweisen wird." [Bamidbar 10:31-32]. Der Imrej Schamaj gibt folgende interessante und aktuelle Erklärung für Mosches Bitte an Jithro, nicht nach Midjan zurückzukehren:
Raschi erklärt, dass sich das erwähnte Gute auf die Verteilung des Landes bezieht. Er erwähnt ein 500 Quadrat-Amah grosses Landstück, welches in der Gegend von Jericho lag und als besonders fruchtbar galt. Bei der ersten Verteilung auf die verschiedenen Stämme wurde es niemandem zugeteilt. Es wurde für denjenigen Stamm reserviert, auf dessen Land das Bejt Hamikdasch (Tempel) zu liegen kommt. Das wäre Ausgleich und Entschädigung für das Land, welches für den Bau des Bejt Hamikdasch benötigt und somit diesem Stamm weggenommen wird. Raschi sagt, dass die Nachkommen von Jithro das Recht erhielten, dieses Landstück zu besitzen und dort zu wohnen bis Schlomo Hamelech (König Salomon) nach über 400 Jahren das Bejt Hamikdasch erstellte. Als das Bejt Hamikdasch gebaut war, bekam der Stamm Benjamin, auf dessen Land das Bejt Hamikdasch zu stehen kam, dieses fruchtbare Stück Land bei Jericho als Ersatz.
Der Imrej Schamaj zitiert einen Talmudabschnitt [Tamid 30b], der besagt, dass man in Jericho (trotz der bedeutenden Strecke dazwischen, was einem Wunder entspricht) hören konnte, was sich im Bejt Hamikdasch abspielte. Der Ravad stellt fest, dass die Schallwellen nur Jericho erreichten. Anderswo konnten Töne aus dieser Entfernung nicht mehr vernommen werden. Der Ravad erklärt, dass Jericho sozusagen einen Trostpreis für das verlorene Land in Jerusalem für den Stamm Benjamin darstellte. Jericho besass deshalb einen Teil der Heiligkeit von Jerusalem. Jericho wurde bei der Eroberung des Heiligen Landes durch Jehoschua zuerst eingenommen. So wie die ersten Früchte und Trumah (die erste Priestergabe) heilig sind, besitzt auch Jericho eine gewisse Heiligkeit. Es ist Klein-Jerusalem. Deshalb war es möglich, die Töne aus dem Bejt Hamikdasch in Jericho zu vernehmen.
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