Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Bamidbar 5764

Wenn der Rebbe wie ein Vater ist

Der Passuk (Vers) sagt: "Und das sind die Nachkommen von Aharon und Mosche, am Tag, an dem G'tt zu Mosche am Berg Sinai sprach" [Bamidbar 3:1]. Darauf folgt der nächste Passuk, der die Namen der Söhne von Aharon nennt, ohne jedoch die Söhne Mosches zu erwähnen. Raschi erklärt, dass Aharons Söhne auch als Mosches Nachkommen bezeichnet werden, weil er sie Torah lehrte. Denn "wer mit dem Sohn seines Freundes Torah lehrt, wird von der Torah betrachtet, als ob er sein Vater wäre". [Sanhedrin 19b]

Der Maharal frägt: Wenn die Torah die obenerwähnte Ansicht vertritt, dann müsste sie das ganze Volk Israel als Söhne von Mosche bezeichnen, denn Mosche lehrte das ganze Volk Torah. Darauf antwortet der Maharal, dass Raschi hier etwas Bestimmtes sagen will. Obwohl Mosche tatsächlich dem ganzen Volk Israel die Torah beibrachte, nahm er sich für seine Neffen, Aharons Söhne, speziell Zeit und Mühe. Sicher lehrte er jedermann Torah. Seinen Neffen widmete er sich jedoch besonders, um ihnen die Torah zu erklären und sie mit ihnen zu wiederholen. Der Maharal erklärt, dass nur Eltern dazu bereit sind und keine Anstrengung scheuen. Zeit spielt keine Rolle. Grenzen gibt es nicht. Für Eltern ist kein Einsatz zu hoch.

Das Prinzip, dass wer auch immer den Sohn seines Freundes Torah lehrt, als sein Vater betrachtet wird, gilt nur dann, wenn der "Rebbe" sich auch wirklich wie ein Vater benimmt, d.h. dass er bereit ist, mehr zu tun als unbedingt nötig.

Einmal hörte ich eine Geschichte von Rav Schije Fischman, dem Vize-Präsidenten der Jeschiwa Torah U'Mesorah. Rav Fischman war ein Schüler von Rav Jizchak Hutner. Rav Fischman erzählte folgende schöne Geschichte über seinen Lehrer.

Als junger Mann lernte Rav Fischman im Kollel. Er hatte ein Kind mit einem ernsthaften gesundheitlichen Problem. Er ging zu seinem Rebben, vor dem er sein Herz ausschüttete - solange, bis er in Tränen ausbrach und das Gesicht mit seinen Händen bedeckte. Nach ein paar Augenblicken fasste er sich wieder und schaute zu Rav Hutner. Er sah, wie auch Rav Hutner weinte. Des Schülers Schmerz war auch des Lehrers Schmerz. Des Schülers Tränen waren auch des Lehrers Tränen.

Zuweilen fragt man sich, weshalb Rav Hutner es schaffte, Hunderte und Aberhunderte von ausserordentlichen Schülern heranzubilden. Der Grund ist jedoch klar. Rav Hutner war nicht bloss ein Lehrer für die Kinder seiner Freunde - er war ihnen gleichzeitig ein Vater.

Die Torah meint einen solchen Rebben, wenn sie von Mosche als Vater von Aharons Kindern spricht.


Quellen und Persönlichkeiten:

  • Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".
  • Maharal: Rabbi Jehuda Loeb von Prag (1512 - 1609); Rabbiner, Denker und Verfasser von unzähligen Werken, speziell in Haschkafa (jüd. Weltanschauung).
  • Rav Jizchak Hutner (1907 - 1980): Rosch Jeschiwah der Jeschiwah Mesifta Chajim Berlin in New York.



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