Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Wajikra 5762

Der Trostpreis des Salzes

In dieser Parscha (Wochenabschnitt) sagt die Torah: "Du sollst jedes Speiseopfer mit Salz salzen; das Salz des g'ttlichen Bundes soll bei deinem Speiseopfer nicht fehlen - mit jedem Opfer sollst du Salz darbringen." [Wajikra 2:13] Warum Salz? Raschi erwähnt eine berühmte Lehre unserer Weisen: "Während den sechs Tagen der Schöpfung wurde mit dem Salz ein Bund geschlossen. Darin wurde den "Wassern der Tiefe" versprochen, dass sie auf dem Altar über das Salz und mittels des Wassergissens am Sukkot-Feiertag dargebracht würden."

Am ersten Schöpfungstag teilte G'tt die Wasser in zwei Kategorien. Er schuf die oberen Wasser (in G'ttes himmlischer Stätte) und die Wasser der Tiefe (hier unten in den Ozeanen). Der Midrasch erzählt, wie die Wasser der Tiefe sich bei G'tt beschwerten (dies ist vielleicht der erste bekannte Fall einer Beschwerde, wie sie durch die ganze Weltgeschichte hallt): "Das ist nicht fair!"

Die Wasser der Tiefe beklagten sich über ihr unfaires Los: Die Menschen werden bei uns fischen, sie werden in uns schwimmen, sie werden ihren Abfall bei uns versenken. Unsere Aufgabe ist schlechter als die der "höheren Wasser". Gemäss dem Midrasch gab G'tt den Wassern der Tiefe einen Trostpreis: Das Salz, das sich in den Wassern der Tiefe befindet, erhält einen Ehrenplatz. Dieses Salz wird eines Tages auf dem Altar dargebracht werden. "Es ist wahr, die "höheren Wasser" werden bei Mir im Himmel verweilen, aber du, Wasser der Tiefe, hast den Vorteil, dass du Salz enthältst!"

Dieser Trostpreis ist etwas schwer zu verdauen (nicht zweideutig gemeint). Und darüber hinaus, passt er überhaupt nicht zur Beschwerde. Wenn ein Kind sich beklagt, "Du hast X dem anderen Kind gegeben", so wissen wir ganz genau, dass es für das Kind kein Trost ist, wenn wir ihm sagen: "Keine Angst. Ich werde dir Y geben - in 25 Jahren." Lassen Sie es sich von mir sagen: Das hilft nicht.

Aber genau dies scheint G'tt den Wassern der Tiefe gesagt zu haben. "Es ist zwar so, dass die höheren Wasser jetzt bei Mir sind. Aber gräme dich nicht, in 25 Jahrhunderten, wenn der Tempel gebaut ist und die Opfer dargebracht werden, wird deinem Salz auf dem Misbe'ach (Altar) ein Ehrenplatz zuteil werden." Trotz alledem: Es scheint, dass die Wasser der Tiefe den Trostpreis akzeptierten. Das Wissen, dass sie auf dem Misbe'ach sein würden, wenn auch zweieinhalb Jahrtausende später, war genug, um sie zu besänftigen.

Der Scha'arei Orah (Rav Bergman) zitiert einen Tosafot [Brachot 40a], der besagt, dass Rav Menachem wegen diesem Midrasch sehr darauf achtete, Salz auf seinem Tisch zu haben. (Der Tisch, auf dem wir essen, wird mit dem Misbe'ach verglichen.) Dies wurde ein jüdischer Brauch.

Wenn Juden um den Tisch sitzen und darauf warten, dass die Beracha (der Segensspruch) haMozi über Brot gesagt wird, können sie nicht Torah-Worte sprechen (nachdem sie bereits die Hände gewaschen haben). Kurzfristig sind sie dann ohne Mizwot (Gebote, die sie erfüllen). Der Midrasch sagt, dass dann der Satan die Gelegenheit packt, um sie anzuklagen. Aber der Bund mit dem Salz, das auf dem Tisch steht, schützt sie vor den Satans Worten.

Rav Bergman erklärt, wieso gerade das Salz sie beschützt. G'tt antwortet dem Satan folgendes: "Ja, sie sitzen gerade um den Tisch und sagen kein Wort. Scheinbar verschwenden sie ihre Zeit. Aber warte nur einige Minuten. Bald werden sie Segenssprüche machen, Torah-Worte sprechen und Mizwot erfüllen. Gib ihnen nur Zeit. Warte nur!" Das Salz war es, das auf die Bitte "warte nur" einging. Für das Salz war ein Versprechen auf die ferne Zukunft gleich wie etwas, das gerade jetzt geschieht. Deshalb schützt uns - von allen Dingen der Weltschöpfung - gerade das Salz vor dem Satan, wenn wir warten müssen und keine Gebote erfüllen können.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller Torakommentare“.
Midrasch: Erklärungen zur Tora, sehr oft mit Gleichnissen.
Rav Bergman: Zeitgenössischer Rosch Jeschiwa in Benej Berak, Israel.
Ba’ale Tosafot („Tossafisten“): Talmuderklärer des 12. und 13. Jahrhunderts.



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