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Geben, was man kann - (Rav Frand Wajikra 5781 – Beitrag 1)

Geben, was man kann

Über einen Menschen, der ein Mehlopfer (hebr. Korban Mincha) darbringt, heisst es in der Thora [Wajikra 2:1]: „Und wenn eine Seele (hebr. Nefesch) ein Mehlopfer vor G-tt darbringen wird.“ Raschi fragt, warum dieser Mensch als „Seele“ bezeichnet wird, wenn ausgerechnet von der Darbringung dieses spezifischen Opfers die Rede ist - denn in Zusammenhang mit keinem anderen Opfer wird der Mensch so bezeichnet. Raschi erklärt, dass wir es hier mit einem Menschen zu tun haben, der zu arm ist, um Vieh oder Geflügel darzubringen. Alles, was er sich leisten kann, ist ein Mehlopfer. Raschi schreibt: „Der Heilige, gelobt sei Er, sagte: „Obwohl das Opfer des Armen bescheiden ist, rechne Ich es ihm so an, als habe er seine Seele geopfert.“

Ein Taxifahrer in Erez Jisrael erzählte einem amerikanischen Jeschiwa-Schüler einmal die folgende Geschichte: „Ich hatte einmal die Ehre, den berühmten Steipler Gaon zu fahren. Dieser fragte mich: ‚Reservierst du dir eine feste Zeit für das Studium der Thora? Lernst du Gemara?‘ - Ich sagte ihm die Wahrheit: ‚Ich bin erschöpft, wenn ich von einem langen Arbeitstag nach Hause komme. Doch nach dem Abendbrot gehe ich zu einem Gemara-Schiur (einer Talmud-Lektion) in meiner Nachbarschaft. Die Lektion dauert eine Stunde, aber nach 5 Minuten schlafe ich ein - und ich wache erst 55 Minuten später durch diesen Laut auf, wenn der Maggid Schiur (der Lehrer) sein Buch zuschlägt. Dies ist das Ende des Schiur. Ich sammle jeden Abend etwa 5 Minuten Talmud-Studium auf.‘ Der Steipler reagierte darauf, indem er den eingangs erwähnten Vers zitierte: ‚Wenn eine Seele ein Mehlopfer darbringen wird…‘“

Der Steipler wollte damit ausdrücken, dass dieser Taxifahrer alles gibt, was er kann. Die Tatsache, dass er jeden Abend nach 5 Minuten des Talmud-Studiums einschläft, ist darauf zurückzuführen, dass er todmüde ist. Doch er unternimmt eine Anstrengung, zum Schiur zu kommen und er gibt alles, was er kann. Das Maximum zu geben, was uns möglich ist, ist alles, was der Allmächtige je von einem Menschen verlangt.

 

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.

Rabbi Ja’akow Jisrael Kanievsky (auch bekannt als der „Steipler“; 1899 - 1985): Rosch Jeschiwa und Gelehrter in Rogatschow und Pinsk (Weissrussland) sowie in Israel.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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