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Rav Frand zu Paraschat Teruma 5779 - Beitrag 1

In der dieswöchigen Parascha steht folgendes: „Und du sollst in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde“ [Schemot 25:16]. „Zeugnis bedeutet die Torah – wie Raschi zur Stelle erklärt – die Zeuge ist, dass ich euch die Mizwot, die darin stehen, befohlen habe.

Ein Mensch, der Torah besitzt, hat alles

Am Schluss der letztwöchigen Parascha steht folgender Vers: „Mosche blieb auf dem Berg für vierzig Tage und vierzig Nächte.“ [Schemot 24:18] Der Jalkut Schimoni zitiert zu diesem Vers folgenden Midrasch: Rabbi Jochanan war einmal auf dem Weg von Tewerja (Tiberias) nach Zipori und stützte sich dabei auf den Schultern von Rabbi Chija bar Abba. Sie kamen an einem Getreidefeld vorbei und Rabbi Jochanan erwähnte gegenüber Rav Chija, dass dieses Kornfeld früher einmal ihm gehört habe und dass er es verkauft habe, damit er seine Zeit dem Torahlernen widmen könne.

Der Midrasch erzählt, dass sie ein bisschen weitergingen und dann bei einem Olivenhain vorbeikamen. Wieder sagte Rabbi Jochanan, dass dieser Olivenhain früher ihm gehörte, aber er habe ihn verkauft, damit er Geld habe, um Torah zu lernen.

Sie gingen weiter und kamen bei einem Weinberg vorbei. Wiederum sagte Rabbi Jochanan: „Dieser Weinberg gehörte einmal mir, ich habe ihn verkauft, damit ich mich mit der Torah beschäftigen kann.“ 

Rav Chija bar Abba war von diesen Aussagen dermassen überwältigt, dass er zu weinen begann. Rabbi Jochanan fragte ihn, wieso er denn weine. Da antwortete Rav Chija: „Ich weine, weil du fürs Alter nicht mehr übrig haben wirst.“ Mit anderen Worten: „Wo ist deine Altersvorsorge?“ Rabbi Jochanan entgegnete: „Grämt es dich so, dass ich etwas, das in nur sechs Tagen erschaffen wurde (die materiellen Dinge), gegen etwas tauschte, welches in vierzig Tagen und vierzig Nächten erworben wurde (d.h. die Torah)?“

Rabbi Jochanan widersprach Rav Chija: „Es ist nicht so, dass ich nichts besitze. Ich besitze alles. Ich besitze all die Jahre, in denen ich hinsass und Torah lernte.“

Der Midrasch endet mit dem Hinweis, dass man Rabbi Jochanan nach seinem Tod mit folgendem  Passuk  (Vers)  beschrieb:   מַיִם רַבִּים, לֹא יוּכְלוּ לְכַבּוֹת אֶת-הָאַהֲבָה, וּנְהָרוֹת, לֹא יִשְׁטְפוּהָ; אִם-יִתֵּן אִישׁ אֶת-כָּל-הוֹן בֵּיתוֹ, בָּאַהֲבָה-בּוֹז יָבוּזוּ לוֹ. „Auch viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen, noch die Ströme sie wegschwemmen; wenn einer all sein Vermögen um die Liebe – mit der Rabbi Jochanan die Torah liebte – geben wollte, so würde er verhöhnt werden.“ [Schir HaSchirim/Hohelied 8:7] Mit diesem Nachruf wird Rabbi Jochanans Liebe zur Torah beschrieben.

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Die Bearbeitung dieses Wochenblatts erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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