Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Beschalach 5769

Vergeude es nicht

Raw Sewulun Gros lernte unter dem "Alten von Slabodka" in der Jeschiwa in Slabodka (Litauen). Danach machte er Alijah und wurde Raw in Rechowot. Raw Gros schreibt, dass ihm sein Vater den folgenden Midrasch aus unserer Parscha vorlas, als er zum ersten Mal in die Jeschiwa ging:
"Wajehi beschalach Pharao et ha'Am"... (Und es war, als Pharao das Volk wegschickte...) [Schemot13:17]. Der Talmud schreibt, jeder Abschnitt, der mit dem Wort "Wajehi" eingeleitet wird, Schmerz und Leiden ankündigt. Das Wort "Wajehi" ist mit dem Wort "waj" verwandt, das "wehe" bedeutet.

Der Midrasch vergleicht Pharaos Schicksal mit einem Menschen, der einen Sack voller Edelsteine gefunden hatte, der aber nicht begriff, was er enthielt. Er fragte einen Fremden, "Willst du diesen Sack haben, den ich in meiner Hand habe? Nimm ihn. Er ist deiner!" Der Fremde nahm ihn, öffnete ihn und fand Diamanten darin. Er machte sich daran, die Diamanten nach ihrer Grösse zu sortieren. Er eröffnete ein Geschäft und begann sie zu verschiedenen Preisen, entsprechend ihrer Grösse, zu verkaufen. Der Mensch, der ihm den Sack gegeben hatte, kam am Geschäft vorbei und sah, dass die kleinen Diamanten für USD 10‘000 verkauft wurden, die mittleren für USD 50‘000 und die grossen gar für USD 100‘000! Als er sich bewusst wurde, was hier geschah und was er weggegeben hatte, zerriss er voller Trauer seine Kleider und rief. "Ich hatte diesen ganzen Reichtum in meiner Hand und liess ihn fallen, ohne irgendetwas dafür zu erhalten! Weh ist mir!"

Der Midrasch vergleicht Pharao mit dem Mann, der die Diamanten weggegeben hat. Die Diamanten sind die Jehudim, die in seiner Hand waren. Als Pharao die grosse Anzahl Jehudim sah, die Mosche hinausführte, rief er aus "Weh ist mir (waj)!" Mit diesen Worten beginnt unsere Parscha: Als Pharao die Menschen hinausschickte, schrie er auf, "Weh ist mir. Seht, was ich getan habe!"

Der Vater Raw Re'uwen Gros sagte seinen Sohn, dass er diesen Midrasch nicht verstehe. Wie gleicht die Geschichte von Pharao der Parabel? Es besteht überhaupt keine Übereinstimmung. Pharao gab nichts weg. Er wurde durch die zehn Plagen gezwungen, die Jehudim gehen zu lassen. Sein Arm wurde ihm auf den Rücken gedreht, bis er schrie, "Geht!"

Der Vater Raw Re'uwen Gros erklärte seinem Sohn, dass der Midrasch nicht meint, dass Pharao "wehe" sagte, weil er die Menschen gehen lassen musste. Dies war tatsächlich nicht in seiner Hand. Vielmehr sagte Pharao dies, als er realisierte, was Klal Jisrael war, "Ich hatte ein solches Volk bei mir und seht, wozu ich sie gezwungen habe!"

Stellen wir uns einen Menschen vor, der einen Arbeiter anstellt und nicht weiss, dass dieser ein Genie ist, ein Nobelpreisträger oder ein virtuoser Geigenspieler, und ihn deshalb zum Hauswart macht. Er lässt ihn jahrelang Böden putzen. Plötzlich realisiert er, dass dieser Arbeiter in Konzertsälen der ganzen Welt hätte auftreten können. Er hätte durch ihn ein Vermögen verdienen können! "Einem solchen Menschen habe ich einen Mindestlohn bezahlt, um Böden zu putzen?"

Pharao fühlte sich gleich. Er sagte, "Ich war ein Idiot! Ich hatte Klal Jisrael und ich liess sie Pyramiden bauen! Ich habe sie versklavt. Wie dumm von mir. Was für Talente ich in all diesen Jahren verschwendet habe!" Deswegen jammerte er "Weh mir. Ich habe nicht geschätzt, was ich hatte, solange es bei mir war."

Damit endet der Midrasch. Welche Bewandtnis hat er mit Sewulun Gros, der in die Jeschiwa geht? Wenn man in die Jeschiwa gehen kann, so ist dies wie ein Schatz. Wie ich immer sage - und ich habe einen Ordner voller Briefe von früheren Schülern, die dies bezeugen - was das Beth Midrasch einem gibt, schätzt man erst dann richtig, wenn man es verlassen hat. Jugendliche realisieren nicht, dass ihre Jahre in der Jeschiwa gezählt sind. Es ist eine idyllische Situation. Man kümmert sich um ihre körperlichen Bedürfnisse. Ihre Eltern zahlen die Rechnungen. Sie müssen sich nicht darum sorgen, ihren Job zu behalten. Baruch Haschem müssen sie sich meistens nicht um ihre Frau, Kinder oder andere Familienangehörige sorgen, die nicht gesund sind. Das einzige, das sie tun müssen, ist lernen und als ein Jehudi heranzuwachsen.

Wenn man diese Gelegenheit hat und sie nicht voll ausnützt, dann wird man vielleicht eines Tages gleich reagieren wie der Mann im Midrasch, der die Diamanten weggab oder wie Pharaoh zu Beginn unserer Parscha: "Schau, was ich in meinem Besitz hatte und ich habe es weggeben! Ich habe es vergeudet."

Dies ist vielleicht die wichtigste Sache, die ein Vater seinem Sohn sagen kann, bevor dieser in die Jeschiwa geht. Basierend auf Generationen von Schülern, die gekommen und gegangen sind, sage ich meinen jetzigen Studenten immer wieder "Verpasst diese Gelegenheit nicht, solange ihr sie habt. Eure Tage sind gezählt."



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