Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Wajigasch 5765

Wie weit wir von dem Weg der Wahrheit abgekommen sind

Pharao leitete Josef dazu an, seinen Vater und seine Familie nach Ägypten hinunter zu bringen. „Tut dies: Nehmet euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und Frauen mit, führet euren Vater hierher (u’nessatem et awichem) und kommt.“ [45:19] Der Da’as Sekejnim m’Baale HaTosfot folgert daraus, dass die Wagen nur dazu bestimmt waren, die Frauen und Kinder zu transportieren. Die Brüder jedoch wurden dazu aufgefordert, ihren Vater auf den Schultern zu tragen. Weshalb? Weil man auf diese Art seinen Vater ehren sollte („Kibud Av“)

Aber wer war es denn, der hier sprach und sich um die Gesetze von Kibud Av kümmerte? Es war Pharao. Pharao leitete Josef dazu an, sich angemessen gegenüber seinem Vater zu verhalten („Derech Erez“)!

Rav Gifter meint dazu: „Wie weit entfernt sind wir von dem, was früher so offensichtlich war“. In jenen Tagen war es sogar für Pharao selbstverständlich, dass dies die Art und Weise ist, die man seinem Vater angedeihen lässt. Für uns ist es jedoch nicht nur eine Neuheit – es ist etwas, wovon wir nie auch nur träumen würden! Und trotzdem: Für Pharao war es eine Selbstverständlichkeit, seinen Vater mit grösserer Hochachtung zu behandeln als seine eigene Frau oder seine Kinder. Pharao betrachtete es für Josefs Brüder nicht als angemessen, lediglich einen Wagen für den Vater zur Verfügung zu stellen.

Unsere Wertvorstellungen und Lebensweise sind so weit entfernt von den landläufigen Werten der biblischen Zeiten, dass diese Denk- und Handlungsweise uns fremd vorkommt. Rabbi Wein weist darauf hin, dass die öffentliche Schule in Chicago (gebaut ca. 1920), die er besuchte, zwei Zugänge hatte – einen für die Knaben und einen für die Mädchen. Der Zweck jedes Eingangs war oberhalb des Türrahmens in Stein gemeisselt. Zu dieser Zeit war es klar, dass es zwei Eingänge brauchte. Obwohl es eine gemischte Institution war, war sich jeder bewusst, dass man die Geschlechter trennen muss. Vor achtzig, siebzig oder sogar noch vor sechzig Jahren war es in öffentlichen Schulen selbstverständlich, dass es Richtlinien für Anstand und Zniut (Sittsamkeit) geben muss. Heutzutage findet man vielleicht bei einigen religiösen Institutionen getrennte Eingänge für Männer und Frauen. Ansonsten ist uns dieses Konzept nicht mehr geläufig.

Wie weit sind wir doch vom Weg der Wahrheit abgekommen! Konzepte, die in früheren Generationen selbstverständlich waren, muten heutzutage fremd an. Von einem Pharao müssen wir lernen, was es bedeutet, seinen Vater zu ehren. Heute bemühen wir uns kaum noch, dies umzusetzen. Trotzdem: Dies ist der richtige Weg.


Quellen und Persönlichkeiten:
Ba’ale Tosfot („Tossafisten“): Talmuderklärer des 12. und 13. Jahrhunderts.
Rav Mordechai Gifter (1916 – 2001): Rosch Jeschiwa, Telser Jeschiwa, Cleveland, Ohio; USA.
Rabbi Berel Wein: Bekannter zeitgenössischer Redner und Autor; Rosch Jeschiwa der Jeschiwa Scha’arej Torah in Rockland, USA.



Rav Frand, Copyright © 2007 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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