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Wir leiden immer noch unter Jischmael’s Groll - (Rav Frand Wajischlach 5781 – Beitrag 2)

Wir leiden immer noch unter Jischmael’s Groll

Ganz am Ende der dieswöchigen Parascha [Berejschit 36:40-43] stehen Verse, denen wir normalerweise keine grössere Bedeutung beimessen würden: „Dies sind die Namen der (11) Fürsten von Ejsaw… Der Fürst von Magdi’el und der Fürst von Iram; dies sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnorten, im Land ihres Besitztums; das ist Ejsaw, der Stammvater Edom’s.“

Welche Lehre können wir aus diesen Versen ziehen? Wer hörte schon je vom Fürsten von Magdi’el oder von Iram? Was ist ihre Bedeutung? (Raschi interpretiert Magdi’el als Rom)

Obwohl wir die Bedeutung dieses Abschnittes nicht zu erkennen vermögen, erkannte ihn jemand wie Rav Jizchak Hutner szl. sehr wohl.

Im Spätsommer des Jahres 1970, war Rav Hutner auf dem Rückweg von Erez Jisrael nach New York, als palästinensische Terroristen sein Flugzeug und zwei weitere Flugzeuge in ihre Gewalt brachten. Die Flugzeuge mit den Passagieren an Bord wurden eine Woche lang auf einer erhitzten Landebahn in Jordanien festgehalten, während die PLO mit Israel über die Freilassung von palästinensischen Gefangenen verhandelte, welche in israelischen Gefängnissen sassen.

Als Rav Hutner heil diesem Schicksal entronnen war, sprach er über diese Erfahrung in der Öffentlichkeit. Unter anderem erklärte er den Unterschied zwischen den Nachkommen von Ejsaw und den Nachkommen von Jischma’el, dem Stammvater der Araber. Rav Hutner sagte, wenn auch beide Völker Juden verfolgt haben und wir unter beiden Völkern schrecklich leiden mussten, gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden Kulturen. Die Nachkommen Ejsaw’s wollten uns nie unser Land wegnehmen. Die Thora hält eindeutig fest, dass der Berg Se‘ir den Nachkommen Ejsaw’s gegeben wurde [Dewarim 2:5]. Ejsaw wusste, dass er eigenes Land im Osten des Landes Israel besass. Obwohl Ejsaw’s Nachkommen uns mordeten und quälten, wollten sie nie unser Land haben, weil sie ihr eigenes Erbe hatten.

Jischma’el wurde jedoch ohne Erbschaft aus Awraham’s Haus hinausgeworfen [Berejschit 25:16]. Dies hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte. Jischmael macht uns immer noch den Vorwurf, dass wir sein Land weggenommen haben.

Magdiel und Iram hatten ihre eigenen Wohnsitze, im Lande ihres eigenen Erbteils. Sie besassen ihr eigenes Land und spähten nicht nach dem unsrigen. Der Vers sagt jedoch über die Kinder von Jischma’el: „Dies sind die Söhne Jischma’els und dies sind ihre Namen nach ihren Gehöften (Chazerejhem) und ihren Befestigungen (Tirotam)“ [Berejschit 25:16]. Sie sind Nomaden. Sie wohnen in Zelten und Flüchtlingslagern. Sie können Hunderte und Tausende Quadratkilometer Land im Mittleren Osten in ihren Händen haben, aber sie betrachten es nicht als ihr Land. Sie meinen, dass das kleine Stück Land namens Palästina „ihr“ Land sei und sie wollen es ununterbrochen „zurück“.

Das ganze Problem liegt in diesem Sachverhalt. Ejsaw erhielt sein Erbe, den Berg Se’ir. G’tt befahl jedoch, Jischma’el solle ohne ein Erbe aus dem Haus geschickt werden und veranlasste somit, dass das ganze Erbe nur auf Jizchak, seinen jüngeren Bruder überging. Jischma’el hat dies nie verarbeitet. Er wird dies leider bis zum Ende der Tage nicht „verdauen“. Er wird immer versuchen, das Land, welches nach seiner Logik ihm und nicht Jizchak gehört, zurückzubekommen. Unglücklicherweise leiden wir bis zum heutigen Tag unter seinem Groll.

 

Quellen und Persönlichkeiten:

 

  • Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TANACH- und Talmudkommentare“.
  • Rav Jizchak Hutner (1907 - 1980): Rosch Jeschiwah der Jeschiwah Mesifta Chajim Berlin in New York.

 

 

Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich _____________________________________________________________________________

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