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Warum beharrte Ja’akow nicht auf seinem Recht? - (Rav Frand Wajeze 5781 – Beitrag 2)

 

Warum beharrte Ja’akow nicht auf seinem Recht?

Ja’akow arbeitete für Rachel sieben Jahre. Schlussendlich stellte er fest, dass ihn sein Schwiegervater Lawan betrogen und ihm statt Rachel Lea zur Frau gegeben hatte. Als Ja’akow sich über diesen empörenden Schwindel beklagte, schlug Lawan vor, dass Ja’akow weitere sieben Jahre bei ihm arbeiten solle und er dafür auch Rachel zur Frau bekäme.

Ja’akow hätte Lawan eigentlich sagen sollen: „Ich habe schon sieben Jahre lang für Rachel gearbeitet. Ich behalte Lea, um die ich nie angehalten habe, als Frau, aber es wäre nur mehr als recht, wenn du deinen Teil unserer Abmachung einhältst und mir Rachel zur Frau gibst, ohne weitere Forderungen zu stellen!“ Warum erklärte er sich kleinlaut bereit, weitere sieben Jahre für Rachel zu arbeiten?

Ich sah dazu eine herrliche Erklärung von Rav David Feinstein s.Z.l. Ja’akow willigte in diese „neue Abmachung“ ein, damit Lea ihr Selbstbewusstsein bewahren konnte. Wie hätte sich Lea gefühlt, wenn sie festgestellt hätte, dass Ja’akow zwar bereit war, für Rachel sieben Jahre zu arbeiten, aber sie, Lea, sozusagen „gratis“ behalten hätte, als ob sie nichts wert wäre?

Ja’akows Bereitschaft, auf Lawans Vorschlag einzugehen, war nicht darauf zurückzuführen, dass er nicht wusste, wie man ein gutes Geschäft abschliesst. Er wusste, wie zu verhandeln und er wusste, dass er seinen Willen durchgesetzt hätte, wenn er auf seinem Recht bestanden hätte. Er arbeitete weitere sieben Jahre, um Lea nicht zu verletzen. Hätte er auf seinen Rechten bestanden, hätte er „zwei Frauen zum Preis von einer gekriegt“ und eine der Frauen hätte gespürt, dass er sie „für nichts“ erworben hatte.

Bei Packungen von Pommes Chips brauchen wir uns keine Gedanken über verletzte Gefühle zu machen, wenn wir sie zu einem „2 für 1“ - Preis erstehen. Keine der Packungen denkt: „Bin ich nun diejenige, für die er bezahlt hat, oder bin ich die Packung, die er gratis erhalten hat?“ Es wäre jedoch rücksichtslos gewesen, Lea in eine Position von „nimm eine gratis dazu“ zu bringen. Ja’akow sträubte sich dagegen, so etwas zu tun.

Rav David Feinstein unterstreicht die offensichtliche Tatsache, dass es wert ist, sieben Jahre seines Lebens hinzugeben, nur damit ein anderer Mensch nicht verletzt wird. Aus diesem Grund willigte Ja’akow ein, weitere sieben Jahre zu arbeiten.

(Anmerkung des Herausgebers: Rav David Feinstein s.Z.l. verliess unsere Welt vor kurzem, am 6. November 2020. Dieser Beitrag sei dem Andenken dieser grossen Persönlichkeit gewidmet)

 

Quellen und Persönlichkeiten:

  • Rav David Feinstein (1929 - 6. November 2020). Führender Tora-Gelehrter und halachische Autorität, die von vielen als die führende halachische Autorität in den Vereinigten Staaten angesehen wurde. Rosch Jeschiwa der Jeschiwa Mesivta Tiferet Jerusalem, New York City. Er erbte die Position nach dem Tod seines Vaters Rabbi Mosche Feinsteinim Jahr 1986. Verfasser von div. Werken, wie "Wedibarta Bam" (2 Teile, Responsen), "Kol Dodi" Kommentare zum Chumasch, Rollen Esther und Ruth, etc.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter  des Jüfo-Zentrums in Zürich

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