Schewat/ Paraschat Beschalach

Besuchen Sie jetzt unsere neue Website

logo new 1

  • Home
  • Parascha
  • Wajera
  • Im 6. Vers wird aus dem anonymen Gastgeber plötzlich Awraham (Raw Frand Wajera 5779 - beitrag 2)

Im 6. Vers wird aus dem anonymen Gastgeber plötzlich Awraham (Raw Frand Wajera 5779 - beitrag 2)

Im 6. Vers wird aus dem anonymen Gastgeber plötzlich Awraham

Die ersten fünf Pessukim (Verse) dieser Parascha erwähnen den Namen Awraham nicht. Während der ganzen Erzählung, in der Awraham klar die Hauptrolle spielt, wird nur das Pronomen "er" oder "zu ihm" benützt. Nun sagt der sechste Vers unversehens: "Und Awraham eilte ins Zelt zu Sara und sprach: „Nimm eilends drei Mass feines Mehl, knete es und backe Kuchen.“" [Bereschit 18:6]

Dieser Stilwechsel ist ungewöhnlich. War es wichtig, zu wissen, wer die Hauptrolle in dieser Erzählung spielt, hätte die Parascha mit den Worten beginnen sollen: "Und G'tt erschien Awraham…" (statt "Und G'tt erschien ihm…"). Man hätte erwartet, dass der Name Awraham mindestens einmal in den ersten fünf Pessukim erscheint. Ist jedoch anzunehmen, dass wir wissen, wer in dieser Parascha die Hauptrolle spielt - warum muss die Tora den Namen Awrahams plötzlich im sechsten Vers erwähnen?

Die Antwort darauf ist eine weitere Lektion in Gastfreundschaft. Gäste sollten nie das Gefühl bekommen, dass sie vom Gastgeber selbst bedient werden. Es war nicht "Awraham" - der berühmte "Awraham", Vater vieler Nationen, der sie bediente, als er aufzutischen begann. Sie realisierten nicht einmal, wer ihr Gastgeber war. Der Passuk ist unpersönlich, um die Art und Weise auszudrücken, wie unser Stammvater Awraham diese Mizwa ausführte. Er wollte nicht, dass die Gäste sich ungemütlich fühlten, weil sie feststellten, dass er – anerkannter Fürst aller Nationen - höchstpersönlich sie bediente.

Im sechsten Vers jedoch wollte Awraham seine Frau und Kinder ermutigen, bei dieser Tat mitzumachen. Darum legte er jetzt Gewicht auf seine Person. Der Prinz vieler Völker rannte höchstpersönlich und führte die Mizwa von Gastfreundschaft voller Enthusiasmus aus, damit auch seine Frau und Kinder mitgerissen werden und daran teilhaben. Er prägte damit seinen Familienmitgliedern den Gedanken ein, dass diese Gäste es wirklich wert waren, von einer so wichtigen Persönlichkeit wie ihm bedient zu werden - und damit selbstverständlich auch von Menschen wie sie.

Die Tora lehrt uns damit, dass der Gastgeber sich immer bemühen sollte, nicht aufzufallen, damit es nicht den Anschein macht, dass er sich unsäglich um das Wohlergehen der Gäste bemüht und sie sich dadurch unbehaglich fühlen. So führte sich Awraham und wir sollten uns sein Benehmen zum Vorbild machen.


Quellen und Persönlichkeiten:

  • Rav Nissan Alpert [Limudej Nissan] (gest. 1986): Rav der Agudah Long Island in Far Rockaway und Lehrer an der ‚Jeschiwa Rabbenu Jitzchak Elchanan‘. New York City.
  • Rav Awraham Pam (gest. 2001): Führender Gelehrter; Rosch Jeschiwa; Brooklyn, New York.

Copyright © 2018 by Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber

und das Copyright von Autor und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

 

What do you think?

Send us feedback!

Drucken E-Mail

  • /parascha/15-wajera/1339-raw-frand-zu-paraschat-wajera-5779-beitrag-1-eine-mizwa-die-dem-gastgeber-nuetzt.html
  • /parascha/15-wajera/1337-raw-frand-zu-paraschat-wajera-5779-beitrag-3-wenn-awraham-sich-um-den-senf-bemueht-dann-sollten-wir-das-auch-tun.html

Aktuell sind 499 Gäste und keine Mitglieder online