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Raw Frand zu Parschat Lech Lecha 5765

Ein guter Gastgeber wird man am besten, wenn man weit weg von zuhause ist

Der allererste Raschi in unserer Parscha [Berejschit 12:1] deutet die Worte „gehe für dich“ („Lech-lecha“) wie folgt: „Zu deinem eigenen Guten und Nutzen“. Der Imrej Schamaj erzählt eine Geschichte über Reb Nachum von Tschernobyl (1730 – 1787), die diesen Raschi beleuchtet.

Reb Nachum befand sich einmal im Gefängnis. In der Ukraine brauchte es für einen Juden, besonders für einen Rabbi, nicht viel, um sich im Gefängnis wiederzufinden. Ein alter Jude besuchte Reb Nachum im Gefängnis und sagte ihm, dass er ihm genau den Grund angeben könne, wieso er im Gefängnis sitze.

Reb Nachum hatte sich immer ganz besonders mit der Mizwa befasst, Juden aus der Gefangenschaft zu befreien („Pidjon Schevujim“). In einer Zeit, in der Juden willkürlich und böswillig in den Kerker geworfen wurden, hatte er sich als Aufgabe gesetzt, sich um die Befreiung jüdischer Gefangener zu kümmern. Der alte Jude teilte ihm mit, dass G’tt Reb Nachum selbst ins Gefängnis gebracht habe. Auf diese Weise lerne er die Mizwa, die Freilassung jüdischer Gefangener zu erwirken, noch viel mehr schätzen. Jetzt – selbst im Gefängnis – werde es ihm leichter fallen, Mitgefühl mit den Gefangenen, denen er helfe, zu empfinden. Nächstes Mal werde es für ihn etwas ganz anderes sein, wenn er für Pidjon Schevujim Geld sammle. Er würde die wunderbare Mizwa viel mehr schätzen.

Genauso hier: Avrahams Lebensziel war es, Vorbild zu sein für Grosszügigkeit gegenüber Reisenden. G’tt wollte ihm vor Augen führen, welch grosse Mizwa es ist, Gäste, die eine Unterkunft benötigen, aufzunehmen. Der beste Weg ein guter Gastgeber zu werden, ist, zuerst selbst reisen zu müssen.

Jeder, der für Schabbos verreisen muss, erfährt am eigenen Leib das Gefühl, von seiner Familie getrennt zu sein, weit weg von seinem eigenen Bett und der gewohnten Umgebung. Besonders wenn ein Mensch für längere Zeit unterwegs sein muss, lernt er die Güte derer schätzen, die ihn mit Wärme bei sich aufnehmen. Diese Erfahrung ist der beste Lehrgang, um selbst ein besserer Gastgeber zu werden.

Aus diesem Grund erhielt Avraham den Befehl „Lech lecha“. Sei ein Wanderer. Es wird zu deinem eigenen Guten und Nutzen, weil es dir enorm helfen wird, ein Gastgeber zu sein, nachdem du ein Umherreisender gewesen bist.

Ich kenne einen ausgezeichneten Lehrer. Er war sein ganzes Leben lang ein exzellenter Schüler gewesen. Das Lernen war ihm immer einfach gefallen. Er hatte stets Spass an seinen Schulstunden und lernte gern. Als er ins College kam, war Turnen ein Pflichtfach. Turnen war für ihn dasselbe, was höhere Mathematik für einen anderen war: eine Katastrophe. Als Note erhielt er dafür eine 4, die tiefste Note in seiner ganzen Karriere.

Er vertraute mir jedoch an, dass diese Erfahrung ihn gelehrt hatte, ein besserer Lehrer zu sein. Wäre er durch seine ganze Schulzeit geglitten ohne jemals Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu erleben, hätte er nie gespürt, was es für einen Schüler bedeutet, wenn er sich beim Lernen durchbeissen und Schwierigkeiten durchstehen muss. Im Turnen erlebte er, hinter seinen Schulkollegen hinterherzuhinken und sich darüber zu ärgern, dass ihnen alles viel leichter fällt und sie so viel besser sind als er. Diese Erfahrung machte ihn zu einem guten Lehrer.

G’tt tat dasselbe mit Avraham. Gehe weg – zu deinem eigenen Nutzen. Du wirst erleben, wie schwer es ist, herumzuwandern und das wird dich zu einem besseren Gastgeber machen.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".



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