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Das "Ki tov" ("es war gut") wurde von Montag auf Dienstag verschoben - (Rav Frand Bereschit 5779 - (Beitrag 1)

Das "Ki tov" ("es war gut") wurde von Montag auf Dienstag verschoben


Nur am dritten Schöpfungstag [Bereschit 1:9-13] kommt der Ausdruck "G'tt sah, dass es gut war" zweimal vor. Dieser Ausdruck folgt einerseits auf das Ansammeln der Wasser, mit dem die Meere geschaffen wurden und das Festland hervortrat und andererseits auf das Spriessen der Gräser und der samentragenden Pflanzen - beides Dinge, die am dritten Schöpfungstag geschahen.

Der Dienstag wird als besonders Glück bringender Wochentag betrachtet, weil der Dienstag die doppelte Portion "Ki tov" (es war gut) erhielt. Viele bestimmen ihre Hochzeit für diesen Tag. Viele legen ihren Zügeltag auf Dienstag, wenn sie ihre Wohnung wechseln. Viele treten eine neue Stelle am Dienstag an.

Andererseits erscheint der Ausdruck "es war gut" nicht am zweiten Schöpfungstag. Raschi erklärt, dass der Ausdruck "Ki tov" am zweiten Tag nicht erwähnt wird, weil das Werk des Wassers (d.h. die Weltmeere) erst am dritten Tag abgeschlossen wurde. Erst als das Werk vollkommen war, konnte die Feststellung "Ki tov" gemacht werden. Deshalb kommt "Ki tov" am Dienstag zweimal vor - einmal wegen der Vollendung des Werkes des Wassers, das am zweiten Tag mit der Teilung in obere und untere Wasser begonnen hatte, und einmal in Verbindung mit der Pflanzenwelt (die am gleichen Tag begonnen und fertig gestellt wurde).

Dies ruft nach weiterer Erklärung. G'tt ist allmächtig. Was bedeutet "er beendete die Arbeit am Montag nicht"? Wieso nicht? Er wurde sicher nicht müde oder kam in Zeitnot. Nein, er beendete die Arbeit absichtlich nicht am Montag. Was will uns dies lehren?

Der Schemen HaTov schreibt, dass der Heilige, gelobt sei Er, uns Menschen mit dem Ablauf der Schöpfung eine Lehre erteilen will. Die Lehre ist "es ist erst getan, wenn es getan ist". Manchmal geschehen Dinge im Leben, deren Sinn wir nicht erkennen. Manchmal verstehen wir nicht genau, was gespielt wird.

Manchmal erkennen wir erst am folgenden Tag, um was es bei einem Ereignis wirklich ging. Wir sehen den Sinn der unerklärlichen Begebenheit des Vortages. Mitten in der Schöpfung machte sich der Allmächtige die Mühe, etwas unvollendet zu lassen, etwas am Ende des Tages mit einem Fragezeichen zu belassen, etwas so zu lassen, dass das "Ki tov" nicht sofort erkennbar war. Die Lehre ist, dass es im "Leben" genau wie in der Schöpfung zugeht.

Das Leben wäre viel einfacher, wenn wir das schwer fassbare "Ki tov" sofort innerhalb von 24 Stunden erkennen könnten. Manchmal verstehen wir bestimmte Ereignisse nicht einmal in der folgenden Woche oder im folgenden Jahr. Manchmal verstehen wir sie sogar erst im kommenden Leben. Aber die Lehre des aufgeschobenen "Ki tov" ist, dass wir nicht erwarten können, sofort Auswirkungen und Ergebnisse von Ereignissen zu erkennen. Manchmal sehen wir das Gute erst später.

G'tt unterbrach den Lauf der Schöpfung und liess mit Absicht etwas unvollendet, um uns eine wichtige Lehre für das Leben mitzugeben.


Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".

Avraham Ibn Esra (1098 - 1167): Rabbiner, Gelehrter, Bibelerklärer; Toledo, Calahorra; Spanien.

Rav Samson Rafael Hirsch (1808-1888); Führer der Deutsch-Jüdischen Orthodoxie, Frankfurt am Main, Deutschland

Alter von Slobodka (1849-1927); [Rav Nosson Zwi Finkel]; Litauen.

Rabbi Ze'ev Leff: Rabbi und Rosch Jeschiwa im Moschav Matitjahu, Israel.

Schemen HaTov: Rabbi Dov Weinberger. Zeitgenössischer Autor; Rabbiner in Brooklyn, New York.

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Die Bearbeitung dieses Wochenblatts erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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