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Schmitta

Der Wind - Sein Bote

Viele Menschen wundern sich, weshalb Etrogim, obwohl sie fast gleich wie Zitronen aussehen, viel teurer sind. Haben Etrog-Züchter ganz einfach einen Weg gefunden, viel Geld zu verdienen, weil sie wissen, dass jeder gute Jehudi sich einen Etrog kaufen möchte, oder vielleicht sind die Preise aus dem Grund höher, weil es schwerer ist, sie anzubauen?

Eine nähere Betrachtung hat wirklich ergeben, dass die zweite Antwort die richtige ist. Erstens einmal werden Zitronen das ganze Jahr lang gebraucht, aber Etrogim nur einmal pro Jahr. Zweitens muss ein Etrog-Obstgarten jährlich 365 Tage lang gepflegt werden, wobei die Bäume ständig bewässert, bespritzt und ausgedünnt werden müssen.

Ein Erzeugnis, das nur während wenigen Tagen zwischen Rosch Haschana und Sukkot auf den Markt kommt, kostet offensichtlich vielmehr. Die Arbeit in einem Etrog-Hain ist sehr zeitaufwendig und erfordert besonderes botanisches Wissen, doch der Erlös begrenzt sich auf eine kurze Zeit und trägt hohe Risiken. Wenn man ausserdem noch in Betracht zieht, dass es alle sieben Jahre ein Schmittajahr gibt, versteht man, dass der Anbau von Etrogim nicht jedem liegt. Trotzdem gibt es mehrere Züchter, die einen guten Ruf geniessen.

Einer der grossen Etrog-Züchter ist der bekannte  Jechiel Kirschenbaum, der Besitzer der berühmten "Etroge Kirschenbaum". Dieser Jehudi ist seit Jahren für seine Hingabe bekannt, aber nicht nur, was seine Etrogim, betrifft, sondern für jede heilige Sache, die er in die Hand nimmt. Unter anderem widmet er sich dem Bau von Mikwaot in ganz Erez Jisrael; er beschäftigt sich schon mehrere Jahrzehnte damit. Es ist daher nicht erstaunlich, dass ein Mensch mit solchem Mesirut Nefesch (Aufopferung) vom Beginn des Schmittajahrs an seine Pardessim (Obstgärten) hefker (herrenlos) lässt. Er übergibt sie auch nicht dem Ozar Bet Din (Gerichtsspeicher), sondern besteht darauf, dass "Hefker" im wahrsten Sinn des Wortes wirklich auch hefker bedeutet, und dass jeder, der will, hinein gehen kann!
Das ist auch der Grund, dass es nach dem Schmittajahr noch eine lange Zeit dauert, bis alles wieder hergestellt ist. Menschen, die keine Ahnung vom Pflücken von Etrogim haben, können den Bäumen unter Umständen viel Schaden anrichten, und es dauert lange Zeit, bis ein Pardes, der ungeschickt behandelt wurde, wieder so ist, wie er sein sollte.

Heute verrichtet Jechiels Sohn, Chagai Kirschenbaum, die meiste Arbeit. Ausserdem ist er auch ein Landwirtschaft-Fachmann, und arbeitet mitunter als Agronom für Rav J. Efrati schlita im Bet Hamidrasch Lehalacha für den landwirtschaftlichen Bau, und ist ein Inspektor für das Rabbanut Haraschit für Orla-Pflanzen (Verbot des Genusses der Baumfrüchte in den ersten 3 Jahren) im Land. Chagai ist ein Mann der Tat, und steht mit beiden Füssen "auf der Erde". Trotzdem kennt er genügend Geschichten über unglaubliche Haschgacha Pratit (g'ttliche Fürsorge und Lenkung) in Bezug auf Mizwot "hatelujot Baarez", Mizwot, die mit Erez Jisrael verbunden sind. Bevor wir zu unserer eigentlichen Geschichte kommen, wollen wir eine seiner Geschichten über "Orla" bringen.

Im Allgemeinen möchte jeder Bauer, dass ihm das Rabbanut Haraschit vertraut, auch wenn er ein „Am Haarez" (ungebildeter Mann) ist. Das ist aber genau der Grund, weshalb sich das Bet Din so sehr bemüht und die Arbeit aller Produzenten überwachen muss, um mit Sicherheit zu wissen, ob der Baum, von dem die Früchte kommen, nicht Orla ist. Deswegen wird in jeder Abteilung genau verzeichnet, wann ein Baum gepflanzt wurde, und um welche Frucht es sich handelt. Heute verwendet man die modernsten Mittel, auch Fotos aus der Luft, die den Stand der Felder aus der Vogelschau zeigen. So kann man feststellen, welche Veränderungen vorgenommen wurden.

Ein gewisser Bauer, ein früherer Kibuznik, war ein "Lehachisnik" (gegen die Religion eingestellt). Er prahlte immer wieder: "Ich bringe Orla-Früchte auf den Markt und bin an nichts interessiert!" Er schämte sich auch nicht vor den Maschgiche Kaschrut (Kaschrut-Beamten), denen er mit mangelndem Derech Erez (Anstand) verkündete, dass er sich nicht um ihre Anweisungen kümmerte. Nichts war ihm heilig.

Im vergangenen Jahr züchtete er ein grosses Feld voller "Orla-Pfirsiche", und benutzte die fortgeschrittene Technologie, die schnelleres Wachstum fördert, viel schneller als gewöhnlich, erzählte uns Chagai. Eines Tages kam sein thailändischer Arbeiter in den Obstgarten, um die Bäume gegen Schädlinge zu besprühen. Der Arbeiter kannte sich gut aus, da er schon viele Jahre dort arbeitete und sogar als Experte in seinem Fach bekannt war. Trotzdem irrte er sich, und verwendete statt dem üblichen Sprühmittel etwas, das man gegen Unkraut anwendet, und das für alle Pflanzen und ganz bestimmt für Pfirsichbäume äusserst schädlich ist. Innerhalb von wenigen Tagen blieb nichts vom dem Orla-Pardes übrig! Der Schaden war riesig, und die ganze Siedlung redete von nichts anderem.

Nach diesem Vorfall wandten sich mehrere Menschen aus der Siedlung an uns, weil sie mehr über die Mizwot Hatelujot Baarez lernen wollten! Chagai kennt viele Geschichten über das Hüten und Nicht-Beachten von Orla, und über wissenschaftliche Forschungen, die auf der Welt verbreitet wurden, die jedes Mal wieder beweisen, wie die Gesetze unserer Tora das beste Verfahren für die Bodenarbeit ist, sei es Orla oder die Halachot von Schwiit (Ende des Schmittajahres).

Aber die Geschichte, die er uns jetzt erzählt, ist vom Moza’e Schwiit 5761: "Gleich nach Rosch Haschana 5762 fingen wir an, den Pardes der Etrogim wieder zu bearbeiten. Der Pardes umfasst 45 Dunam Land, eine sehr grosse Fläche, die viel Arbeit erfordert. "Um am Ende des Jahres Etrogim von guter Qualität pflücken zu können, musste viel mehr Zeit als gewöhnlich investiert werden, da ein Etrog ganz anders als andere Früchte ist. Es ist eine Frucht, die das ganze Jahr lang auf dem Baum bleiben kann. Die Gemara bringt auch den Beweis, dass die Frucht, welche die Tora "Pri Ez Hadar" (Frucht des „Hadar“-Baumes) nennt, der Etrog ist. Die Erklärung, dass mit "Pri Hadar'' eine Frucht gemeint ist, die "dar -wohnt", also von einem Jahr zum nächsten auf dem Baum bleibt. Aber am Ende des Schmittajahres bleiben normalerweise nicht viele Etrogim auf dem Baum und man muss wieder von vorne beginnen.

"Nach vielen mühsamen Monaten kam endlich der Sommer, und die Etrogbäume hatten viele erlesene Früchte. Jetzt mussten wir nur noch auf das Ende des Sommers warten, bis wir die Etrogim pflücken und sie für den Export nach Chuz Laarez (Ausland) vorbereiten konnten.

"Und dann geschah es. Es war an einem Schabbat im Siwan, als eine Hitzewelle das ganze Land heimsuchte, und es unerträglich heiss wurde, was zu vielen Bränden im Land führte."

"Unser Pardes befindet sich im Moschaw Jaschrisch. Auch dort brach an jenem Schabbat ein Feuer aus, das sich sehr schnell ausbreitete, und von Feld zu Feld sprang. Ein Sommerwind blies sehr stark und fachte das Feuer an, das sich dadurch noch schneller im Moschaw verbreitete."

"Die verzweifelten Bewohner versuchten mit aller Macht, dem Feuer Einhalt zu gebieten und es zu löschen. Aber auch die Feuerwehr, die ihnen zur Seite stand, konnte es nicht unter Kontrolle bringen. Und weil es Schabbat war, konnten sie mir nicht über das Geschehene berichten."

"Die nichtreligiösen Siedler fuhren fort, verzweifelt ein paar der Pardessim zu retten "Im Pardes von Kirschenbaum gibt es nichts zu machen, lasst ihn sein", riefen sie, und sie hatten Recht. Als Schutz für die Etrogim breitet man ein Netz über sie aus. Das einzige Problem dabei ist jedoch, dass dieses Netz extrem brennbar ist. Die Mitglieder des Moschaws hatten überhaupt keine Hoffnung für diesen Pardes. Sie wussten, dass in dem Moment, wo das Feuer das eine Ende des Netzes ergreifen würde, sich das Feuer schnellstens verbreiten, und in wenigen Minuten den ganzen Pardes verbrennen würde."

"Um ein Uhr mittags kam das Feuer zum Pardes der Etrogim. Es war kaum eine Minute verstrichen, als wie erwartet, das Netz an einem Ende zu brennen begann!"

"Da haben wir es! Kirschenbaums Etrogim gehören der Vergangenheit an!" sagten die machtlosen Zuschauer. "Aber über HKB"H steht: (Tehillim 104) "Ose Malachaw Ruchot, Meschartaw Esch lohet - Er macht Winde zu seinen Boten, zu seinen Dienern ein loderndes Feuer."

"Im selben Moment, wo das Feuer das schützende Netz zu verzehren begann, änderte der Wind ganz plötzlich seinen Kurs. Derselbe Wind, der bis dahin mit aller Macht in Richtung des Pardes geblasen hatte. Fing plötzlich an, mit voller Wucht in die umgekehrte Richtung zu blasen. Das Feuer bedrohte den Obstgarten nicht mehr und das Netz, das bereits brannte, verlöschte augenblicklich! Die Bewohner des Moschaws standen wie angewurzelt da und waren sprachlos. Sie wollten ihren Augen nicht trauen. Sie hatten bereits aufgegeben, den Obstgarten zu betrauern, und entdeckten zu ihrem grossen Erstaunen, dass es eine g'ttliche Hand gab, die den Pardes von Kirschenbaum beschützte. Er wurde gerettet, ohne den Schabbat zu entweihen."

"Sobald ich von dem Brand erfuhr, erzählte Chagai, beeilte ich mich, die Schäden am Ort zu untersuchen. Der Anblick, der sich mir bot, war erschreckend. Alles rings herum war total verbrannt und verkohlt; Schäden, die gar nicht mehr gut gemacht werden konnten. Ein Arbeitsaufwand von Jahren war in wenigen Minuten vernichtet worden: Aber der Obstgarten der Etrogim stand in seiner ganzen Grösse und Pracht da, fast ganz allein in der ganzen, weiten Umgebung. Ich habe überhaupt keine Zweifel, dass die Mizwa vom Beachten des Schmittajahres laut der Halacha den Pardes vor jeglichem Schaden beschützt hatte."

"So konnten alle g'ttesesfürchtigen Jehudim in Erez Jisrael und in Chuz Laarez unsere Etrogim auch in diesem Jahr und in den kommenden Jahren geniessen."
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