Schewat/ Paraschat Beschalach

Was ist eine Schabbes-Platte und wie benutzt man sie?



Man darf jedoch vor dem Schabat sein Essen auf eine Feuerquelle legen (Herd z.B.), so dass das Essen am Schabat warm gehalten wird und man es am Schabat warm genießen kann.

Allerdings unterscheidet der Talmud hierbei zwischen 2 verschiedenen halachischen Feuerquellen: Ein offene bzw. starke Feuerquelle und eine gedämmte bzw. geschwächte Feuerquelle (“Kira Grufa Uktuma“). Und folgender Unterschied gilt hierbei (siehe hierzu Talmud Schabat, Blatt 36):

Auf eine offene Feuerquelle darf man am Schabat, nachdem man die Speise von ihr heruntergenommen hat, die Speise nicht mehr zurückstellen! Eine solche Feuerquelle ist z.B. ein normaler elektrischer Küchenherd, der am Schabat eingeschaltet ist oder ein Gasherd, der am Schabat normal und für jedermann zugänglich eingeschaltet ist.

Auf eine gedämmte Feuerquelle darf man am Schabat das Essen (den Topf z.B.) wieder zurückstellen, nachdem man es heruntergenommen hat. Die Schabes-Platte definieren wir halachisch als gedämmte Feuerquelle, denn ihre Hitze ist thermostatisch reguliert und sie lässt sich nicht durch Knopf oder Schalter erhöhen. Daher eignet sie sich halachisch sehr gut für das Warmhalten von Speisen am Schabat. Denn die Töpfe, welche wir von der Schabes-Platte herunternehmen, können wir danach wieder auf die Schabes-Platte zurück stellen.

Allerdings hat man beim Benutzen der Schabes-Platte Folgendes zu beachten:

Ein Topf, den man von der Schabes-Platte heruntergenommen hat und den man wieder auf die Platte zurückstellen will, sollte nicht einfach so abgestellt werden, sondern er wird stets mit einer Hand festgehalten und danach wieder auf die Schabes-Platte zurückgestellt. Hat man den Topf ohne Festhalten abgestellt, so darf man ihn dann auf die Platte zurücktun, wenn er noch heiß ist und man von vornherein wusste, dass man ihn auf die Platte wieder zurückstellen will. (siehe hierzu in Schulchan Aruch, Orach Chaim – Hilchot Schabat, סימן רנג)

Ebenso ist es verboten am Schabat selber, eine Speise, die nicht auf der Schabes-Platte gestanden hat, nun kalt auf die Schabes-Platte zu legen, um sie aufzuwärmen. Handelt es sich um eine flüssige kalte Speise (wie Suppe z.B.), so wäre dies ein Tora-Verbot, da die Suppe noch einmal gekocht wird. Handelt es sich um eine trockene Speise (z.B. Pastete), so wäre dies ein rabbinisches Verbot (da wir nach Tora-Gesetz festhalten, dass eine schon gekochte trockene Speise nicht noch einmal neu gekocht werden kann, unsere Gelehrten es dennoch verboten haben – da es aussieht als würde man am Schabat kochen).

Man darf jedoch am Schabat eine kalte Speise neu auf die Schabes-Platte legen, damit sie warm wird, und zwar folgendermaßen:

Man legt die Speise (bzw. den Topf, in welchem die Speise ist) nicht auf die Platte selber, sondern auf einen Zwischentopf, der zwischen der Speise und der Schabes-Platte trennt. Man legt also einen Topf oder einen anderen Gegenstand auf die Schabes-Platte, und auf diesen Topf legt man erst die Speise, welche nun am Schabat neu aufgewärmt werden soll. Den Zwischentopf hat man verkehrt herum zu legen, so dass eine sichtbare Trennung zwischen Speise und Schabes-Platte zu erkennen ist.

(Siehe zu den verschiedenen Vorschriften über Kochen am Schabat vor allem in: Schulchan Aruch, Orach Chaim – Hilchot Schabat, סימן שיח)



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