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Purim

Wer an Purim Menschen mit betrübtem Herzen erfreut, wird mit G’tt verglichen (Raw Frand zu Purim 5766 (Beitrag 2))

Der Rambam spricht bei der Behandlung der Gesetze des Jom Tov (Feiertag) über die Mizva von Simchat (Freude) Jom Tov. Der Rambam sagt: „Wenn jemand sich mit Frau und Kindern zum Essen und Trinken hinsetzt, soll er auch dem Fremden, der Waise und der Witwe, zusammen mit den anderen armen und unglücklichen Leuten, zu essen geben. Wenn er jedoch das Tor seines Hofes verschliesst, um mit seiner Frau und seinen Kindern zu feiern und den Armen und den Verbitterten keine Speise zukommen lässt, dann ist seine Freude keine Mizva; es ist höchstens eine Freude für seinen eigenen Magen!“

Auch in den Gesetzen von Megilla [2:17] spricht der Rambam über die Mizva, sich an Purim zu freuen. Dort schreibt der Rambam: „Besser ist es, wenn man bei der Mizva der Geschenke für die Armen übertreibt, als wenn man zuviel des Guten tut, wenn es um das Feiern und das Versenden von Leckerbissen an Freunde geht. Es gibt nämlich keine grössere und strahlendere Freude, als die Herzen der Armen, der Waisen, der Witwen und der Fremden zu erfreuen. Wer nämlich die Herzen dieser unglückseligen Menschen erfreut, kann mit der Schechina (G’ttes herrliche Präsenz) verglichen werden, so wie es steht: „den Geist der Gebeugten zu beleben und zu erfreuen das Herz der Niedergeschlagenen.“ [Jeschajahu 57:15].“

Wenn wir uns überlegen, wann es eine grössere Mizva ist, die Herzen der Witwen und Waisen zu erfreuen – an Jom Tov oder Purim – so denken wir uns, dass die Mizva an Jom Tov wohl grösser ist. Schliesslich ist Jom Tov ein biblisches Gebot und Purim ist „nur“ rabbinischen Ursprungs. Und doch macht sich der Rambam die Mühe und sagt etwas, was er in seinem ganzen Werk Mischne Torah nur sehr selten sagt: „Jemand der die Herzen dieser Betrübten erfreut, kann mit der Schechina verglichen werden!“ Bei den Gesetzen zu Jom Tov sagt er dies nicht.

Was will der Rambam uns sagen, wenn er darauf hinweist, dass jemand, der die Unglückseligen an Purim erfreut, mit G’tt verglichen werden kann?

Der Midrasch in Esther sagt zum Pasuk „zu wissen, was das bedeutet („ma SEH“) und weshalb dies geschieht“ („ve’al ma SEH“) [Esther 4:5]: Als Esther Mordechaj die Frage stellte, spielte sie auf etwas an. Sie sagt: „Was geht hier vor? Was haben wir getan? In der jüdischen Geschichte gab es noch nie einen so schlimmen Erlass wie Haman ihn verordnet hatte. Haben die Juden vielleicht den Pasuk „Dies ist mein G’tt“ („SEH Kejli“) verleugnet oder haben sie etwa die 10 Gebote missachtet, über die gesagt wird „von dieser Seite und von der anderen Seite („mi’SEH u’mi’SEH“) waren sie beschrieben?“

Der Midrasch fährt fort, dass Mordechaj antwortete und sagte, dass das Leiden der Juden auf den Enkel von „Karahu“ zurückzuführen ist. Wer ist „Karahu“? „Karahu“ bezieht sich auf Amalek, über den geschrieben steht: „Welcher dir unterwegs entgegentrat („ascher kor’cha“).“ [Devarim 25:18] Unsere Weisen sagen, dass Amalek das Gegenteil des G’ttesglaubens auf dieser Welt verkörpert. Amalek verleugnet die Existenz des Schöpfers der Welt.

Indem Mordechaj Esther mitteilen liess, dass das Leiden der Juden auf „Karahu“ zurückzuführen ist, meinte er, dass die Juden wegen einem schrecklichen, schlimmen Makel in ihrem Glauben (Emunah) leiden. Dies ist ein Makel des Glauben, welcher nicht einmal in der heutigen Zeit zu erkennen ist. Was meine ich damit? Es gibt doch Juden, die nicht gläubig sind; „glauben“ denn diese Leute mehr als die Juden zur Zeit von Mordechaj und Esther?

Ich möchte folgendes sagen: Der Talmud sagt, dass die Juden dem Untergang geweiht waren, denn „sie nahmen teil am Bankett des Bösewichts“ [Megilla 12a] Was war so schlimm daran, dass sie am Bankett des Achaschwerosch teilnahmen?

War es treife (mit unkoscheren Speisen)? G’tt behüte! „Das Getränk war gemäss den Gesetzen, ohne Zwang.“ [Esther 1:8] Es war koscher, auch nach den strengsten Massstäben. Was war denn die Sünde? Die Sünde war, dass die Juden an einem Fest eines Nichtjuden teilnahmen, während dem der Nichtjude die Dienstgefässe („Klej Scharet“) des Bejt HaMikdasch (Tempel) hervornahm – und die Juden sassen da und feierten weiter.

Sogar Juden von heute, die vollkommen assimiliert sind und ohne weiteres bei einem nicht-koscheren Festessen teilnehmen würden, würden, wenn die nichtjüdischen Gastgeber gestohlene Geräte des Heiligen Tempels für ein Mahl verwendeten, ausrufen: „Stop! Das sind Geräte des Heiligen Tempels.“ Welcher Jude würde nicht aufstehen und schreien: „Dies sind meine Geräte! Das sind die Geräte unseres Bejit HaMikdasch!“?

Die schreckliche Sünde der Juden in Schuschan war, dass sie ein ganzes Festmahl lang dasassen und diese Geräte benutzten!

Was machten sie falsch? Das Unheil bei diesen Juden war, dass sie „Juden ohne Hoffnung“ waren. Sie waren Juden, die alle Hoffnung verloren hatten. Sie hatten 70 Jahre des Exils gezählt, sie wussten, dass das Exil zu Ende sein sollte und doch: Die Erlösung war noch nicht eingetroffen. Diese Juden hatten gesehen, wie der Wiederaufbau des Zweiten Bejt HaMikdasch in vollem Gang aufgehalten wurde. Es waren Juden, die zum Schluss gekommen waren, dass keine Erlösung kommen würde. Es waren Juden, die sagten: „Moschiach wird nicht kommen.“ Es waren Juden ohne Hoffnung.

Der Unterschied zwischen diesen Juden und den Juden von heute ist, dass ein Jude heute, so wenig gläubig er auch ist, er immer noch an das Judentum glauben kann, an G’tt und die Erlösung glauben kann; er weiss dass immer noch Hoffnung besteht.

Das ist es, was die Purimgeschichte wieder in Ordnung gebracht hat. Es gab einen schlimmen königlichen Erlass. Die Juden machten Teschuva (Rückkehr zu G’tt) und der Ribono schel Olam (Herr der Welt) kehrte zurück und hauchte dem toten Körper des jüdischen Volkes wieder Leben ein; er gab ihnen neue Hoffnung. Das war es, was an Purim geschah. G’tt nahm Seinen Lebensodem und gab der verlorenen Nation die Hoffnung zurück.

Rav Hutner sagt, dass es eine Mizva ist, G’tt nachzuahmen. G’tt brachte an Purim die Toten zurück zum Leben, Er nahm die hoffnungslosen und niedergebeugten Juden und gab ihnen neue Hoffnung. Aus diesem Grund ist es an Purim auch unsere Aufgabe, dasselbe zu tun. Deshalb, sagt der Rambam, gibt es an Purim keine grössere Mizva, als die Herzen der Unglücklichen und Niedergebeugten zu erfreuen. Dieser Tag hat vor allem die Aufgabe, den Meschen mit gebrochenem Herzen Hoffnung, Sinn und Trost zu geben … weil auch G’tt genau dies getan hat. Aus diesem Grund kann ein Mensch, der dies tut, mit G’tt verglichen werden.


Quellen und Persönlichkeiten:
Midrasch: Erklärung zur Torah, oft mit Gleichnissen.
Rambam (1135 - 1204): Rav Mosche ben Maimon; Spanien, Aegypten. Seine Hauptwerke sind „Moreh Newuchim“ und „Mischne Tora“.
Rav Jizchak Hutner (1907 - 1980): Rosch Jeschiwah der Jeschiwah Mesifta Chajim Berlin in New York.



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