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Die Lehren von Akejdat Jizchak - 1. Lehre: Das Vermächtnis von Awraham und das Vermächtnis von Jizchak

Am zweiten Tag von Rosch Haschana lesen wir die berühmte Geschichte (Ende Parschat Wajera) der Akejdat Jizchak (Bindung Jizchaks).
Ich möchte gerne zwei Dinge zum Thema der Akejda erörtern:

1. Das Vermächtnis von Awraham und das Vermächtnis von Jizchak (Raw Frand zu Rosch Haschana 5770)

Rav Chajim Woloschiner erwähnt in seinem Kommentar „Ruach Chajim“ zu den Pirkej Awot (Sprüche der Väter), dass es über alle Jahrhunderte hinweg verschiedene Gründe dafür gegeben hat, warum Juden zu Märtyrern geworden sind – also ihr Leben zur Heiligung von G`ttes Namen hingegeben haben. Viele hervorragende Eigenschaften, welche von uns Juden verkörpert werden, haben wir eigentlich als Erbe von unseren Awot (Patriarchen) erhalten, schreibt er. Während all den Jahrhunderten, hatten Juden die Kraft, für die Heiligung des Namens G`ttes in den Tod zu gehen, weil unser Ahne Awraham uns den Weg gezeigt hatte.

Das Prinzip „Ma’asseh Awot Siman leBanim“ lehrt uns, dass alles, was den Awot widerfahren ist, auch die Nachfahren wieder erlebt haben oder erleben werden. Rav Chajim Woloschiner erläutert dies damit – zusätzlich zur einfachen Erklärung - dass die Taten der Awot die Grundlage für die spätere Persönlichkeitsstruktur bilden. Die Taten der Patriarchen lassen unsere Charaktereigenschaften vorausahnen. Wir haben nur deshalb in uns die Fähigkeit für Torah und Mizwot Märtyrertum zu erleiden, weil wir diese Charaktereigenschaft von unseren entfernten Vorfahren geerbt haben.

Rav Chajim schreibt, dass während Jahrhunderten Juden ungeheure Opfer auf sich nahmen, um die Mizwa des Wohnens in Erez Israel zu erfüllen. Heute ist es relativ einfach, in Erez Israel zu  wohnen.   Vor   hundert    Jahren
jedoch, hiess dies buchstäblich, sein Leben aufs Spiel  zu  setzen – und  dies  auch  nur um nach Erez Israel zu gelangen. Ein Leben in Erez Israel  bedeutete, ständig in  Lebensgefahr zu sein. Nichtsdestotrotz taten Juden es zu Tausenden. Woher nahmen sie die Kraft dazu? Was führte sie dazu, ihr Leben für diese Mizwa aufs Spiel zu setzen? Rav Chajim Woloschiner schreibt, dass Awraham Awinu (unser Vater) uns den  Weg gewiesen hat. Awraham ebnete den Weg für uns alle, indem er auf Haschem`s Befehl alles verliess und nach Erez Israel reiste.

Im jüdischen Gedankengut gibt es ein Konzept, welches „Emunat Chachamim“ (Vertrauen haben in unsere Weisen) heisst. Wir müssen unseren Führern Glauben schenken, auch wenn ihr Ratschlag manchmal gegen unseren Verstand geht. Woher nehmen Juden die Fähigkeit, blindes Vertrauen in die Führung unserer Weisen zu haben?

Ich hörte einmal eine Erklärung im Namen des Chatam Sofer. Die Prüfung von Jizchak war in gewissem Sinne sogar grösser, als diejenige von Awraham. Awraham hörte von G`tt direkt, dass er Jizchak opfern solle. Aber wer gab an Jizchak weiter, dass er als Opfer dargebracht werden solle? Jizchak musste dies schrecklich merkwürdig erscheinen, dass G`tt, welcher dem Leben soviel Wert beimisst, ein menschliches Opfer verlangt. Solch ein Ritual steht diametral dem entgegen, was die Torah lehrt. Aber Jizchak hörte auf den Chacham (Weise) seiner Zeit. Er hatte Emunat Chachamim.
Jizchak`s Handlung – seinem Chacham zu vertrauen – ist die ursprüngliche Quelle für diesen Charakterzug, der auf spätere Generationen von Juden übertragen wurde – immer auf die Weisen zu hören, auch wenn ihre Haltung für uns scheinbar unverständlich ist.

Die Befolgung der Weisung unserer Chachamim ist manchmal schon eine Prüfung für sich, nicht weniger als das „Lech Lecha“ (Gehe aus deinem Lande) für Awraham. Aber genau wie wir die Kraft von Awraham erhalten haben, den Versuchungen zu widerstehen, welche die Prüfung von „Lech Lecha“ mit sich bringt, haben wir von Jizchak die Kraft dazu erhalten, die Prüfung des „Vertrauens in unsere Weisen“ zu bestehen.

Quellen und Persönlichkeiten:
Rav Chajim von Woloschin (1749-1821); Litauen, Schüler des Gaon von Wilna
Chatam Sofer (1762-1839) [Rav Mosche Sofer/Schreiber]; Slowakei [Bratislava / Pressburg]
 

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Die Bearbeitung dieser Beiträge erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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