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Verstosse nicht gegen die Torah um die Torah zu halten: Der Zweck heiligt die Mittel nicht. (Rav Frand, Wajechi 5783 - Beitrag 2)

Rav Frand zu Paraschat Wajechi 5783 – Beitrag 2

Verstosse nicht gegen die Torah um die Torah zu halten: Der Zweck heiligt die Mittel nicht.

In dieser Parascha steht, wie Ja’akow vor seinem Ableben seine Söhne segnet und unter anderem zu Jehuda folgendes sagt:   "Das Zepter soll nicht von Jehuda weichen..." [49:10]. Gemäss Ramban bedeutet dieser Passuk, dass die Monarchie nicht von Jehuda zu einem andern seiner Brüder übergehen darf. Jegliche Herrschaft in Israel muss von Jehuda abstammen.

Der Ramban fügt etwas Fürchterliches und Unglaubliches hinzu: "Dies war der Grund für die Bestrafung der Chaschmona’im (Hasmonäer), welche zur Zeit des zweiten Tempels herrschten." Die Chaschmona’im, (Makkabäer) welche Kohanim waren, jedoch die Herrschaft übernahmen, machten sich schuldig, indem sie Ja‘akows Entscheid widerhandelten "Das Zepter soll nicht weichen von Jehuda."

Der Ramban sagt über die Chaschmona’im, "Sie waren äusserst hochstehend und rechtschaffen (Chasidej Eljon) und ohne sie wären Torah und Mizwot vergessen worden in Israel." Und trotzdem, sagt er, war ihre Strafe für die Widerhandlung gegen diesen Entscheid sehr gross – der Talmud sagt, [Baba Batra 3b] "wer immer sagt 'Ich stamme vom Haus der Chaschmona’im ab' ist ein Sklave." Alle Nachkommen dieser grossen Familie wurden getötet. Es blieb nichts von ihnen übrig, nur ihre Sklaven (wie z.B. Hordus (Herodes).

Raw Simcha Sissel sagte, dass dieser Ramban uns eine Lektion lehrt, die wir so oft vergessen: Nie heiligt der Zweck die Mittel.

Obwohl die Chaschmona’im rechtschaffen waren und ihre Tat nobel; obwohl sie das Bejt haMikdasch und die Torah retteten; obwohl die Monarchie ihnen aufgedrängt wurde und sie nur das Beste wollten, obwohl sie der Torah mit den besten Gründen und den besten Absichten zuwider handelten ... es macht keinen Unterschied! Man darf nie gegen die Torah verstossen, um die Torah zu retten.

Man mag die nobelsten Berechnungen und Gründe haben, doch wir lernen von hier "Verstosse nicht gegen die Torah, um die Torah zu halten." Wir haben nicht das Recht, dies zu tun. Der Zweck heiligt NIE die Mittel.

Sie handelten richtig, als sie das Bejt haMikdasch erneut einweihten. Doch sie gingen zu weit. Taten sie es mit schlechter Absicht? G’tt behüte. Taten sie es für ihre Selbst-Verherrlichung? Chas weschalom. Doch sie verstiessen gegen "Das Zepter soll nicht weichen von Jehuda." Die Konsequenzen davon sind immer negativ.

Wie oft stehen wir vor dieser Situation? Das grosse Bild sieht gut aus. Wir werden so viel erreichen, indem wir es tun. Also müssen wir ein "kleines" Vergehen in Kauf nehmen. Wir müssen gegen eine “kleine” Halacha verstossen, für das grosse Bild.

Nie! Dies sagt der Ramban hier. Die Chaschmona’im wurden ausgerottet, weil sie gegen "Das Zepter soll nicht weichen von Jehuda" verstiessen.

Dies ist eine Lektion, welche wir immer wieder lernen müssen, denn oft ist sie in kritischen Situationen schwer zu akzeptieren. „Es scheint lohnenswert...“ „Es scheint so richtig...“ Doch dies ist die Regel – Verstosse nicht gegen die Torah, um die Torah zu erhalten.

Leider haben sehr viele einzelne Personen wie auch ganze Gruppen seit den Tagen der Hasmonäer versucht mit allen möglichen Philosophien diese Regel zu umgehen; was war das Resultat? Es ist kein Geheimnis! Das gleiche wie bei den Hasmonäern.

Quellen und Persönlichkeiten:

Ramban: Rabbi Mosche ben Nachman – "Nachmanides" (1194 - 1270); Gerona, Spanien; Erez Jisrael; einer der führenden Toragelehrten (Rischonim) des Mittelalters, einer der Haupterklärer des Chumasch (fünf Bücher Moses), wie Verfasser weiterer Werke in Haschkafa (Kitwej haRamba“n) und Abhandlungen zum Talmud.

Rav Simcha Sissel Siw (1824-1898), Einer der ersten Ba‘alej Mussar (Meister der moralischen Lehren/Schulung des Charakters), auch bekannt als „der Alte von Kelm“. Die Mussar-Bewegung entstand im 19. Jahrhundert in Litauen als Reaktion auf einen befürchteten Zerfall der jüdischen Kultur durch Assimilierung und Haskala. Als ihr Begründer gilt Rabbi Jisrael Salanter.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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