Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Zaw 5763

Aufräumungsarbeiten

Jeden Morgen kommt der Kohen (Priester) ins Beit Hamikdasch (Tempel), zieht sein herrliches Priestergewand an und bereitet sich auf den Tag und den Dienst im Heiligtum vor. Welche Aufgabe muss er zuerst ausführen? Er muss als Erstes die Asche vom Altar wegschaffen, welche von den Opfern stammt, die die Nacht hindurch auf dem Altar brannten. Dies wird in unserem Wochenabschnitt beschrieben [Wajikra 6:3].

Der Chovot Halevavot erklärt, dass dies eine Bedeutung hat. Die Torah wollte nicht, dass dem Kohen seine wichtige Tätigkeit in den Kopf steigt. Wenn der Kohen als Mitglied der auserwählten Priesterklasse durch den Tempel schreitet, könnte dies leicht zu Hochmut führen. Er könnte dem Gedanken verfallen, dass er etwas Besseres sei als die anderen Menschen. Aus diesem Grund erhält er als Erstes eine Aufgabe, die ihn demütigt. Glaube nicht, dass du so grossartig und hervorragend bist. Schaffe die Asche hinaus!

Genau wie sich die Torah darum kümmert, dass das Selbstwertgefühl des Kohens nicht zu aufgeblasen wird, sorgt sie sich auch darum, dass das Selbstwertgefühl eines armen Mannes nicht zu stark beeinträchtigt wird. Der Talmud [Bava Kama 92a] sagt folgendes: Wenn die Menschen mit den Bikurim, den Erstlingsfrüchten ins Beit Hamikdasch kamen, dann übergaben die Reichen sie in goldenen oder silbernen Körben. Die Armen brachten sie hingegen in Körben aus Weidengeflecht. Wenn die Reichen kamen, entnahm der Kohen die Früchte den Körben und gab ihnen die Körbe zurück. Wenn die Armen kamen, nahm der Kohen die Früchte samt deren Körben. "Die Armen werden ärmer", meint der Talmud betroffen.

Wenn man die Umstände betrachtet, ist es ein wenig weit hergeholt, dass die Armen wirklich ärmer werden; aber wieso wird zwischen den reichen und den armen Spendern unterschieden?

Rav Aron Bakst erklärt, dass dies zum Schutz der Armen geschah. Die Reichen verfügten über ausgedehnte Fruchthaine, welche eine Fülle von Früchten hervorbrachten. Wenn der Kohen diese fleischigen und saftigen Früchte, strotzend von Saft und Kraft, aus dem Korb nahm und sie vor sich hinlegte, war dies eine wahre Augenweide. Der Arme besass jedoch nur einige krumme Bäume, welche kaum mehr als einige magere Früchtchen hervorbrachten. Hätte der Kohen die Früchte des armen Mannes aus dem Korb genommen, hätte er ihn beschämt. Aus diesem Grund behielt er den Korb zusammen mit den Früchten, und die Würde des armen Mannes blieb intakt.

Vor einiger Zeit gab es eine Hachnassat Kalla-Kampagne (Geldsammlung für eine arme Braut) in Baltimore. Eine bekannte und angesehene Familie war dabei, ein Kind zu verheiraten und hatte keine Mittel, um die Kosten zu decken. Man bildete ein Komitee, um das Geld zusammenzubringen.

Dabei stellte sich folgende Frage: Soll der Name dieser Familie möglichen Spendern mitgeteilt werden? Damit hätte allenfalls beträchtlich mehr Geld zusammengebracht werden können, weil die Menschen diese Familie wirklich mochten und achteten. Oder sollte der Name doch geheimgehalten werden, um eine Blosstellung zu vermeiden?

Die Frage kam vor meinen Rosch Jeschiwa, Rav Ruderman, und er entgegnete sofort: "Der Name der Familie darf nicht bekannt werden. Die Familienehre hat eine hohe Bedeutung."


Quellen und Persönlichkeiten:
Rav Aron Bakst (1867 - 1941): Rabbiner und Rosch Jeschiwa, von den Nazis im Holocaust ermordet; Wilna, Schaduva, Lomza, Schauliai (Litauen).
Chovot Helevavot: Pflichten des Herzens; geschrieben von Rabbi Bachjeh Ibn Pakuda im Spanien des 11. Jahrhunderts. Ursprünglich in Arabisch; wurde von Rabbi Jehudah Ibn Tibbon im 12. Jahrhundert ins Hebräische übersetzt.


Der Text dieser Woche entstammt dem Buch "Rav Frand on the Parsha" des Art Scroll-Mesorah Publications, die darauf das Copyright besitzt. Die Übersetzung erfolgte mit freundlicher Genehmigung der Art Scroll Mesorah Publications.



Rav Frand, Copyright © 2007 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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