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Raw Frand zu Parschat Tezawe 5768

Die Lehren der "Schemona Esre", 18 Wiederholungen von "Wie es G’tt befohlen hat"

Es gibt einen immer wiederkehrenden Refrain in der Beschreibung des Baus des Mischkan (Stiftzeltes): Alle Komponenten des Tabernakels wurden geschaffen, "wie es G’tt Mosche befohlen hat." Dieser Ausdruck erscheint achtzehn Male in den vier Wochenabschnitten, die über den Bau des Mischkan schreiben! Die Torah macht diesen Punkt unmissverständlich klar, indem sie diesen Pasuk so oft in der Erzählung bringt, anstatt ihn nur einmal am Ende von Parschat Pekudej zu erwähnen. Was ist der Grund dafür?

Raw Baruch Mordechai Ezrachi schlägt eine Erklärung vor (in seinem Sefer Birkat Mordechai): Wenn einer eine Mizwa tut, genau so, wie es ihm befohlen wurde – nicht mehr und nicht weniger, dann ist dies eine sehr positive Sache. Die Natur eines Menschen ist es, dass wir nur ungern genau das tun, was uns gesagt wurde.

Wir möchten ein gewisses Gefühl von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit geniessen. Wir wollen das Gefühl haben, dass wir wenigstens ein klein wenig persönliche Kreativität in die momentane Aufgabe einbringen können. Die natürliche Neigung wäre es daher, zu denken "Ich weiss, Haschem hat uns gesagt, wir sollen es 'so’ tun, doch wäre es nicht schöner, wenn wir es ein bisschen besser täten."

Selbstverständlich würde niemand auch nur im Traum daran denken, weniger zu tun, als der Ribono schel Olam (Herr der Welt) uns befohlen hat. G’tt behüte! Das Gegenteil ist wahr, die Tendenz wäre, mehr zu tun. Man neigt dazu zu sagen: "Ich will meine Individualität zeigen. Vielleicht können wir es ein wenig anders tun."

Wenn man eine Mizwa ganz genau so, wie sie befohlen wurde, tut, dann zeigt man damit, dass man sie nicht für sich selbst tut, sondern als ein Diener, der dem Befehl seines Herrn Folge leistet.

Dies ist ähnlich wie die Regel im Talmud, dass "grösser ist derjenige, der auf Befehl handelt, als jener, der ohne Auftrag agiert. [Baba Kama 38a] Das Lesen von Schema morgens und abends – eine nur während einer bestimmten Zeitspanne erfüllbare Mizwa – ist für Männer obligatorisch, während sie für Frauen freiwillig ist.

Die Herausforderung diese Mizwa zu erfüllen – und der Lohn dafür - ist folglich für Männer grösser als für Frauen. Dies ist irgendwie nicht eingängig. Wir würden vielleicht denken, dass ein „Freiwilliger“ mehr Verdienst und Belohnung erhält, als ein Mensch, der nur seine Pflicht erfüllt. Es ist jedoch eine höhere geistige Stufe, wenn man etwas tut, nicht weil man dies will, nicht weil man dies geniesst, nicht weil man fühlt, dies ist eine Form der Selbstentfaltung, sondern weil man weiss: "Ich habe es dir befohlen!" Dies ist eine höhere geistige Stufe.

Wir haben es nicht gerne, Befehle entgegenzunehmen. Dies geht gegen unser Ego. Deshalb ziehen es Menschen vor, selbstständig zu arbeiten und nicht angestellt zu sein. "Ich will keine Befehle befolgen. Ich will mein eigener Chef sein." Angestellt zu sein und immer das tun zu müssen, was einem der Chef sagt, ist schwierig. Im Judentum sind wir alle Angestellte. Es gib einen Boss. Er sagt etwas und so ist es dann, unbestreitbar. Und deshalb wiederholt die Torah achtzehn Male: "Wie Haschem es Mosche befahl."

Es steht in Parschat Beha’alotcha (im Zusammenhang mit der Mizwa des Anzündens der Menorah im Mischkan), "Und Aharon tat genau so." [Bamidbar 8:3] Raschi dort sagt darauf: "Dies lehrt uns Lob über Aharon – dass er nicht abwich." Wer immer auch einen Kommentar auf Chumasch zu schreiben versucht, stösst auf diesen Raschi. Was heisst “Dies lehrt uns, dass er nicht abwich"?

Die Voraussetzung für diese Frage ist: "Natürlich machst du was Haschem dir befiehlt. Das ist doch keine grosse Sache?" Doch es ist eben ja eine grosse Sache. Es ist ein grosses Kompliment, wenn die Torah bezeugt, dass Aharon genau das tat, was ihm gesagt wurde, bezüglich des Anzündens der Menorah, tagtäglich und viele Jahre lang. Er versuchte nie dem Zünden seinen eigenen persönlichen Stempel aufzudrücken. Er versuchte nie den Ablauf zu verbessern. Er tat immer genau das was ihm befohlen worden war, nie mehr und nie weniger.



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