Schewat/ Paraschat Beschalach

Darwin und das Judentum


Gegenwärtig sind zahlreiche Zeitschriften voll von Charles Darwin und seine vor 150 Jahren aufgestellten Theorien über die Entstehung und Weiterentwicklung der Arten.

Manch einer fragt sich, was es mit Darwin und seinen Theorien auf sich hat, insbesondere für uns Juden. Zunächst einmal stellen wir fest, dass Darwins Äusserungen blanker Apikorsus (Häresie) darstellen. Vermutlich wurden sie deswegen begeistert aufgenommen, weil im Zuge der Aufklärung die Religionen stetig an Bedeutung verloren, während der Glaube an die Wissenschaften enorm zunahm. Aber gerade aus letzterem Grund stehen Darwins Theorien zunehmend auf wackeligen Füssen.

Zwei der wichtigsten Aussagen Darwins lauten, stark vereinfacht, wie folgt:

Erstens: Jedes Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Menschen) ist bestrebt, sich immer besser an seine Umgebung anzupassen. Auf diese Weise sind durch Evolution aus einfachen Einzellern immer komplexere Lebewesen entstanden. Diejenigen Lebewesen, welche die Anpassung am besten bewerkstelligen, haben die grössten  Chancen, langfristig zu überleben.

Zweitens: Daraus folgt, dass in jeder Gruppe  von Lebewesen sich der stärkere bzw. der am besten angepasste, auf die Dauer durchsetzen wird. In anderen Worten: Dem Stärkeren gehört die Welt.

Schauen wir uns die erste Aussage anhand eines krassen Beispiels näher an.

Überdurchschnittlich fähige Fische beginnen, statt Schuppen, sich Federn wachsen zu lassen. Einige ihrer gefiederten, besonders begabten Nachkommen beginnen, ihre Flossen in Flügel zu verwandeln. Gefiederte und mit Flügeln ausgestattete, ausserordentlich intelligente Nachkommen verspüren den Drang, aus ihren Kiemen, Lungen zu bilden. So entstehen nach und nach Vögel, deren Hauptnahrung ironischerweise just ihre eigenen armen Urahnen, die nicht angepassten Fische, sind.

Das erstaunlichste an der breiten Akzeptanz von Darwins Evolutionstheorie ist, dass der Mann selber nicht die leiseste Ahnung hatte von der Komplexität selbst der einfachsten Zellen. Mikrobiologie und Biochemie waren ihm völlig fremd. Er wusste rein nichts von Chromosomen, Genen, DNA, usw. Diese wichtigen Bestandteile von Zellen wurden nämlich erst 100 und mehr Jahre nach Darwin entdeckt, und deren Erforschung ist noch lange nicht abgeschlossen. Heute weiss man, dass selbst winzige Änderungen in gewissen Teilen von Zellen der Untergang derselben bedeutet. Es ist schlicht ausgeschlossen, dass sich eine Zelle von einer Lebensform in eine solche von einer anderen Lebensform umwandelt. Dabei besteht jeder Körperteil, jeder Organismus und jedes Lebewesen aus Milliarden von Zellen. Namhafte ehrliche, moderne Wissenschaftler sind sich heutzutage einig, dass Lebewesen nicht durch Mutationen oder Evolution entstanden sind, sondern sie müssen erschaffen worden sein. Damit nähern sie sich dem jüdischen Standpunkt. Nebenbei sind noch nie die von Darwin postulierten Zwischenstufen von sich ändernden Arten beobachtet worden.

Die zweite Aussage von Darwin mag bei Pflanzen und Tieren zutreffen, denn dort setzt sich der fähigere und stärkere tatsächlich meistens durch, während die schwachen in der Regel fallen gelassen werden. Diese Theorie hat sich aber in Bezug auf Menschen nicht nur als grundfalsch erwiesen, sondern sich ganz verhängnisvoll ausgewirkt. Darwin scheint nicht gewusst zu haben, dass Menschen, im Gegensatz zu Tieren, nicht nur von Instinkten getrieben werden, sie haben auch ein Gewissen. Körperlich starke und geistig überlegene Menschen können kurzzeitig wohl einige Vorteile erringen. Aber ein solcher Erfolg hat noch nie länger als einige Generationen gedauert. Man denke an die vielen grossen und mächtigen Reiche, wie Ägypten, Persien, Griechenland, Rom und die Sowjetunion, welche nach relativ kurzen Intervallen sang- und klanglos untergegangen sind. Oder an die zahllosen Diktatoren, welche ihre Herrschaft praktisch nie an ihre eigenen Nachkommen vererben konnten.

Die Nazis waren die eifrigsten Verfechter der zweiten Aussage Darwins. Ja, diese lieferte ihnen die wissenschaftliche Grundlage für ihre wahnsinnige Rassentheorie. Nazis betrachteten die germanische als die stärkste und überlegendste Rasse, welche prädestiniert war, die Welt zu beherrschen. Mitleid mit den Schwachen existierte im tausendjährigen Reich nicht. Nazis eliminierten zunächst ihre eigenen schwachen Mitbürger (als ob dann garantiert wäre, dass keine deutsche Kinder mit z. Bsp. Down Syndrom mehr geboren würden). Danach unternahmen sie alles erdenkliche, um alle anderen Völker zu versklaven bzw. auszurotten.

Die Realität bei den Menschen sieht ganz anders aus. Ausgerechnet das physisch schwächste Volk, das jüdische, hat alle starken und mächtigen Völker überlebt. Im Judentum ist der Schutz der Schwachen eine besonders gebotene und beachtete Pflicht. Gewiss werden im Judentum die geistigen Stärken und Fähigkeiten gefördert, aber es sind nicht diese, welche das jüdische Volk stark machen. Es sind vielmehr immaterielle Werte wie der Glaube an Haschem, und die dadurch resultierenden moralischen Werte und ethischen Tugenden, welche die Unverwüstlichkeit des jüdischen Volkes garantieren.


Felix Wolgelernter

Schwat 5769


Literatur

1.  Not by Chance, Dr. Lee Spetner, Judaica Press
2.  In the Beginning, Prof. Nathan Aviezer, KTAV Publishing House
Beide Autoren sind orthodoxe Juden.

3.  Darwin’s Black Box, Prof. Michael J. Behe, Simon & Schuster
Kein Jude, aber ein Weltklasse-Wissenschaftler

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