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Schmini Azeret, der Vorgeschmack der Kommenden Welt (Raw Ciner zu Sukkot/Schmini Azeret 5762)

An diesem Schabbat beginnen wir die sieben Tage von Sukkot zu feiern und am folgenden Schabbat folgt der Feiertag von Schmini Azeret.

Der Tur Schulchan Aruch [Orach Chajim 417] schreibt dass jeder der "Schalosch Regalim" (die drei Wallfahrtsfeste) einem der Vorväter entspricht. Pessach entspricht Awraham Awinu. Die Engel besuchten ihn an Pessach und die Kuchen, die er Sara backen liess, waren eigentlich Mazzot. Schawuot, das Fest des Empfangens der Torah entspricht zu Jizchak Awinu. Das Schofar, das am Berg Sinai ertönte stammte vom Widder, der anstelle von Jizchak geopfert wurde. Sukkot gehört zu Ja'akow Awinu, so wie es heisst, dass Ja'akow Sukkot baute.

Schmini Azeret wird fälschlicherweise oft als achter Tag von Sukkot bezeichnet, obwohl es sich um einen eigenen Feiertag handelt. Der Passuk nennt ihn "Azeret" - eine Versammlung [Bamidbar 29:35]. Gestützt auf einen Midrasch erklärt Raschi, dass an Sukkot 70 Stiere als Opfer dargebracht wurden. Diese entsprechen den siebzig Nationen der Welt. Nachdem dies abgeschlossen war, bat Haschem (G'tt), dass wir noch einen zusätzlichen Tag bleiben. Nach der Hochzeit meines Schwagers, verblieb der engste Familienkreis für eine kleine Feier, nachdem die Gäste gegangen waren. Das ist gleich wie Azeret, die Versammlung von Schmini Azeret.

Der Sohar lehrt, dass Schmini Azeret Josef HaZadik entspricht. Welches ist der Zusammenhang zwischen diesem Feiertag und Josef?

"Das hast du selbst zusehen bekommen, damit du erkennst, dass Haschem (G’tt) Elokim (der wahre G“tt) ist und „ejn od milvado“ (es gibt nichts neben ihm)" [Devarim 4:35]. Der Midrasch erklärt dazu, dass es neben Ihm niemanden gibt, sogar nicht im "Chalal" (Leere oder Vakuum) dieser Welt.

Der Or Gedaljahu erklärt, dass "Chalal" sich auf den freien Willen, den wir auf dieser Welt haben, bezieht. Der freie Wille erscheint als "Raum", als Leere, in der Mensch Macht besitzt - sogar mehr als Haschem. Hier scheint es, dass die Kräfte des Bösen handeln dürfen.

Das ist es, was der Midrasch lehrt. Sogar in diesem Raum, der leer zu sein scheint, hat Haschem die absolute Kontrolle. Ausser Ihm gibt es nichts.

Dies ist im Schmini Azeret-Gebet eingeschlossen. Nachdem wir das Gerichtsurteil von Rosch Haschana und die Versöhnung von Jom Kippur, gefolgt vom Zusammensein von Sukkot erlebt haben, sind wir bereit, um an Schmini Azeret das Konzept von "ejn od milvado" (es gibt ausser Ihm nichts) zu erkennen.

Die volle Erkenntnis in vollkommener Klarheit können wir erst in der Kommenden Welt erleben. Dort wird man verstehen, wie die scheinbar unverständlichen Begebenheiten auf dieser Welt exakt in den Bauplan des Herrn passen. Alles war der klare Wille von Haschem.

An Schmini Azeret kann man jedoch einen gewissen Begriff von "ejn od milvado" erhalten. Die Zahl sieben entspricht dem Kreislauf der Natur. Acht übersteigt und überdeckt das Natürliche. Das Fest des achten Tages, Schmini Azeret, gibt uns die Möglichkeit einen Blick auf die "natürliche Welt" aus der Vogelperspektive zu erhaschen und sie auf eine unterschiedliche Art zu verstehen.

Damit können wir die Verbindung zwischen Josef und dem achten Tag verstehen. Vom Passuk: "... und es stand kein Mensch zwischen ihnen, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab,“ [Bereschit 45:1]" lernt der Sohar, dass sich dies sowohl auf das Fest von Schmini Azeret als auch auf die Kommende Welt bezieht.

Der Or Gedaljahu erklärt, dass es die Nähe zu Haschem, die die Benej Israel (Kinder Israel) an Schmini Azeret verspüren, der Vorgeschmack der Kommenden Welt, ist, der im Passuk von Josef angedeutet wird.

Die ganze Begebenheit von Josef und seinen Brüdern gibt uns einen Einblick in die Klarheit der Kommenden Welt. Die Brüder waren verstört. Sie waren einzig gekommen, um in Ägypten etwas Nahrung zu kaufen und dann geht alles schief, was schief gehen kann. Nichts macht Sinn ... bis Josef seine wahre Identität preisgibt. In diesem Moment verstehen sie, das derselbe Mensch, von dem sie meinten, dass er ihnen schlechtes antun wollte, ihr Bruder war, der ihnen zu helfen versuchte.

Genau das gleiche wird in der Kommenden Welt geschehen: Wir werden alle Schwierigkeiten verstehen, die wir in unserem langen, langen Exil überstehen mussten. Es schien, als ob wir unter der Knute der Völker waren, dabei haben wir die Hand von Haschem nie verlassen. Ejn od milvado (es gibt nichts ausser Ihm) - sogar im "Chalal" der Welt….

Ein Strahl des Lichts, das wir in der Kommenden Welt sehen werden, sticht durch die Dunkelheit, das Durcheinander dieser Welt an Schmini Azeret, dem Feiertag von Josef HaZadik.

Mögen wir den Verdienst haben, ihn zu erleben.

Mit den besten Wünschen für wunderbare Sukkot/Schmini Azeret - Tage.

Quellen und Persönlichkeiten

Tur Schulchan Aruch: Frühe, jüdische Gesetzessammlung von Rabbi Ja‘akov ben Ascher (1268 – 1340). Erste Ausgabe 1514 in Konstantinopel.
Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller Torakommentare“.
Sohar: Jüdische Mystiklehre verfasst von Rabbi Schimon bar Jochai zur Zeit der Römischen Besetzung von Erez Israel.
Or Gedaljahu: Werk von Rav Gedalja Shor (1910 - 1979): Rosch Jeschiwa; Kletzk (Weissrussland), Brooklyn (USA).



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